Der Drogenboss Pablo Escobar hatte einen eigenen Privatzoo, in dem er unter anderem auch Flusspferde hielt. Nach seinem Tod sind einige der Tiere in die Freiheit entkommen. Dort entwickeln sich die Dickhäuter zu einer Plage.

Kolumbien - Pablo Escobar ist nicht nur als Drogenboss bekannt, sondern auch als Wohltäter für die ärmeren Schichten in Kolumbien. Doch Escobar hatte bis zu seinem Tod 1993 auch einen Privatzoo, in dem er unter anderem auch vier Flusspferde hielt. Als er starb, wurden einige seiner Tiere in andere Zoos gebracht, die Nilpferde allerdings wurden sich selbst überlassen. Und genau das wird nun zum Problem.

 

Die Herde ist enorm angewachsen und zählt in der Zwischenzeit mindestens 35 Tiere, manche Experten gehen sogar von bis zu 60 Tieren aus. Es ist vermutlich die größte wild lebende Herde außerhalb Afrikas. Bei der Suche nach einem neuen Domizil legen die Dickhäuter große Strecken zurück, ein Teil der Herde hat sich im Río Magdalena niedergelassen. Kontrollierbar ist die Ausbreitung der Tiere kaum, da die Tiere schwer zu kastrieren und äußerst aggressiv sind.

Die Vierbeiner sind darum nicht nur für die örtliche Tierwelt, sondern auch für die Bewohner eine Gefahr, da sie immer wieder durch Dörfer streifen, wenn sie auf der Suche nach Weidegründen sind. Die Regierung plant nun, das Territorium der Flusspferde mit Zäunen und Stämmen einzugrenzen und zusätzlich Futter anzupflanzen, um den Hunger der Tiere zu stillen. Langfristig dürfte das allerdings keine Lösung sein, da Flusspferde bis zu 50 Jahre alt werden können und die Herde bereits einige Jungtiere hat.