Wenige Tage nach Unterzeichnung eines Friedensabkommens greifen die USA die Extremisten wieder an. Die Taliban hätten das afghanische Militär attackiert und die USA seien zu Hilfe geeilt, hieß es.

Kabul - Das US-Militär hat nach eigenen Angaben einen Luftangriff auf Taliban-Kämpfer in Afghanistan verübt. Es sei der erste derartige Angriff, seit die USA und die Taliban am Samstag ein Friedensabkommen geschlossen haben. Der „defensive“ Schlag sei durchgeführt worden, um einen Taliban-Angriff auf afghanische Regierungstruppen in Nahr-e Saradsch in der Provinz Helmand abzuwehren, twitterte der US-Militärsprecher Sonny Leggett am Mittwoch.

 

Es sei der erste US-Angriff auf die Extremisten in elf Tagen, schrieb Leggett. Die Taliban hätten am Dienstag in der südafghanischen Provinz Helmand 43 Angriffe auf afghanische Truppen verübt. Leggett rief sie auf, die Angriffe zu beenden und ihre Zusagen aus dem in Katar unterzeichneten Abkommen einzuhalten. Die Vereinbarung sieht einen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan vor, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Taliban haben sich bislang zu keinem der Angriffe bekannt

Das afghanische Verteidigungsministerium berichtete zudem von einem weiteren Taliban-Angriff auf einen Kontrollposten in der Provinz Kundus im Norden des Landes. Sieben Regierungssoldaten und zehn Taliban-Kämpfer seien getötet worden.

Die Taliban haben sich bislang zu keinem der Angriffe bekannt und die US-Luftangriffe auch nicht kommentiert. Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid sagte der Nachrichtenagentur AP, eine vereinbarte einwöchige Reduzierung der Gewalt sei zu Ende.

Leggett erklärte, die US-Truppen stünden in der Verantwortung, ihre afghanischen Verbündeten zu verteidigen. Dies ergebe sich aus Vereinbarungen zwischen den Regierungen der USA und Afghanistans.

US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag nach eigener Aussage mit einem Taliban-Anführer gesprochen. Zuvor hatte Mudschahid getwittert, Trump habe mit Taliban-Führer Mullah Abdul Ghani Baradar telefoniert.