Er ist einen Zentimeter lang, einen halben Zentimeter breit und sehr gefräßig: bei Freiburg ist erstmals der gefürchtete Japankäfer aufgetaucht. Wird er jetzt heimisch?

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Freiburg - In Freiburg ist das deutschlandweit erste lebende Exemplar eines Japankäfers aufgetaucht. Der männliche Käfer fand sich Anfang November in einer Pheromonfalle am Freiburger Güterbahnhof, die vom Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums dort aufgestellt worden war.

 

Ursprünglich ist der Japankäfer (Popillia Japonica) in Japan und Nordchina beheimatet. Allerdings wurde er in der Vergangenheit auch nach Nordamerika eingeschleppt. In Europa war er zuletzt auf den Azoren und in der Region um Mailand aufgetaucht. In der Europäischen Union als so genannter prioritärer Unionsquarantäneschädling eingestuft. Das heißt, die Fundstelle muss in einem weiteren Umkreis beobachtet werden, um eine Ausbreitung zu verhindern und bestenfalls eine nachhaltige Ansiedlung zu verhindern.

Gefräßiges Tierchen

Der Japankäfer ist bei Landwirten und Obstbauern gefürchtet. Unter seinen mehr als 300 nachgewiesenen Wirtspflanzen seien auch wichtige Kulturarten wie Weinrebe, Mais, Sojabohne, Apfelbäume und verschiedenste Strauch- und Baumarten, heißt es in einer Mitteilung des Regierungspräsidiums. Dabei frisst er die Blätter bis aufs Skelett ab und hinterlässt oft große Schäden.

Seit dem Fund eines ebenfalls männlichen Japankäfers in Basel im Juli dieses Jahres war die Überwachung mit Fallen in Baden-Württemberg an ausgewählten Risikostandorten intensiviert worden. Die Experten des Regierungspräsidiums vermuten, dass der Käfer aus einem italienischen Befallsgebiet in der Nähe des Lago Maggiore über den Lastwagen-Warenverkehr nach Freiburg gelangt sein dürfte. Ähnliches wird auch für Basel angenommen.