Mit einem Protest-Banner pflanzen sich Greenpeace-Aktivisten vor den evangelischen Kirchen in Holzgerlingen und Weil im Schönbuch auf.

Holzgerlingen/Weil im Schönbuch - Greenpeace-Aktive sind am Samstag in Holzgerlingen vor der Mauritiuskirche und in Weil im Schönbuch vor der Martinskirche aufmarschiert. Die Aktivisten protestieren gegen die Zerstörung von Landschaft und Kommunen durch den Braunkohleabbau. Insgesamt wurde bundesweit in 46 Städten und Gemeinden demonstriert. Mit einem Fotobanner des zerstörten Immerather Doms haben sich die Greenpeace-Anhänger aufgepflanzt beispielsweise vor dem Aachner Dom, der Dresdner Frauenkirche oder dem Hamburger Michel. Die Klimaschützer fordern einen schnelleren Ausstieg aus der Braunkohle, für die in Deutschland noch immer Dörfer und Kirchen zerstört werden sollen.

 

Der Immerather Dom wird für Greenpeace zum Mahnmal einer verfehlten Politik

So sei der fast 130 Jahre alte Immerather Dom 2018 gegen starken Protest für den Tagebau Garzweiler II in Nordrhein-Westfalen abgerissen worden. „Der Dom ist zu einem Symbol einer völlig verfehlten, gestrigen Energiepolitik geworden“, klagt die Holzgelringerin Ute Teufel als Greenpeace-Sprecherin im Landkreis Böblingen die Politik an. „Für einen Energieträger, der eigentlich im Boden bleiben müsste, damit wir eine Chance haben, die Pariser Klimaziele zu erreichen, werden rücksichtslos Kirchen, Dörfer, Heimat, Natur und Klima zerstört.“

Trotz beschlossenem Kohleausstieg plane Ministerpräsident und CDU-Chef Armin Laschet, den Braunkohleabbau in Nordrhein-Westfalen auszuweiten, ärgert sich Ute Teufel. Damit würden über 1500 Menschen ihre Heimat verlieren, weitere Dörfer und Kirchen abgerissen. Eine Grundlagenentscheidung zu den künftigen Abbaugrenzen der Tagebaue wird Anfang April erwartet.

Der Braunkohlekurs des CDU-Chefs stoße auch in der Kirche auf öffentliche Kritik, teilt Ute Teufel weiter mit. In einem im Februar veröffentlichten Appell von über 50 Organisationen forderten katholische und evangelische Kirchenverbände, die Zerstörung zu stoppen und mit dem Klimaschutz ernst zu machen.