Der Star ist der Trainer: Der ehemalige Weltklasse-Stürmer Robin van Persie coacht das Team von Feyernoord Rotterdam. Foto: IMAGO/ANP
Der Club zählt zu den großen drei in den Niederlanden. Doch am Donnerstag (21 Uhr) beim VfB sollte Feyenoord Rotterdam dringend punkten. Wir stellen den Ersten der Eredivisie vor.
Nach zuletzt zwei Auswärtsniederlagen mit dem 0:2 beim FC Basel sowie dem 0:1 bei Fenerbahce Istanbul tritt der VfB an diesem Donnerstag (21 Uhr/RTL) in der Europa League wieder zu Hause an. Der Gegner Feyenoord Rotterdam steht dabei wie der VfB mit dem Rücken zur Wand. Wir stellen den niederländischen Traditionsclub vor. Der Trainer Gecoacht wird der Verein von einem ehemaligen Weltklassespieler. Robin van Persie stammt aus Rotterdam, wo er bei Feyenoord auch fußballerisch groß wurde. Dann wechselte der Stürmer und 102-malige Nationalspieler der Niederlande mit 21 Jahren in die englische Premier League zum FC Arsenal. Für die Gunners erzielte er in 194 Einsätzen 96 Tore. Weitere Stationen van Persies waren Manchester United sowie Fenerbahce Istanbul.
Van Persie wurde 2010 Vizeweltmeister und 2012 Englands Fußballer des Jahres. Mit Feyenoord gewann er 2002 den Uefa-Pokal – und wurde damals im Alter von 18 Jahren und 275 Tagen zum jüngsten Sieger aller Zeiten in diesem Wettbewerb. Seit Februar diesen Jahres ist van Persie der Chefcoach in Rotterdam, nachdem er zuvor den SC Heerenveen trainiert hatte.
Aktuelle Saison In der niederländischen Eredivisie liegen die Rotterdamer nach elf Spieltagen punktgleich mit dem PSV Eindhoven auf Platz eins. Am Wochenende gewann das Team gegen den SC Volendam mit 3:1. In der Europa League hat Feyenoord, benannt nach dem gleichnamigen Viertel, genauso wie der VfB einmal gewonnen (3:1 gegen Panathinaikos Athen) und zwei Spiele verloren (0:1 beim SC Braga, 0:2 gegen Aston Villa). Aufgrund der besseren Tordifferenz sind die Niederländer 25., die Stuttgarter stehen auf Rang 29. Beide Teams liegen damit unter dem Strich, wären nach aktuellem Stand also ausgeschieden – und haben daher Erfolgsdruck.
Erfolge Feyenoord zählt neben Ajax Amsterdam und dem PSV Eindhoven zu den großen drei des niederländischen Fußballs. 16-mal wurde der Club Landesmeister, 15-mal holte man den nationalen Pokal. 1970 gewann Feyenoord als erste niederländische Mannschaft den Europapokal der Landesmeister sowie gegen die Argentinier von Estudiantes de La Plata auch den Weltpokal. Zweimal gewann man den Uefa-Pokal (1974 und 2002). Der Club spielt im Stadion De Kuip (zu Deutsch: die Wanne), das 51 117 Besucher fasst, und er hat 85 000 Mitglieder.
Bekannte Spieler Timon Wellenreuther ist der einzige deutsche Spieler im Kader der Rotterdamer. Der Torhüter wurde in Karlsruhe geboren und ist der Sohn des ehemaligen KSC-Präsidenten und einstigen CDU-Bundestagsabgeordneten Ingo Wellenreuther. Wellenreuther ist der Feyenoord-Stammkeeper und hat in dieser Saison noch keine Spielminute verpasst.
Die Stars im Teams sind der japanische Mittelstürmer Ayase Ueda (13 Tore in elf Ligaspielen) sowie der zentrale Mittelfeldspieler Quinten Timber und Rechtsaußen Anis Hadj-Moussa. Letzterer ist ein enger Kumpel von VfB-Spieler Badredine Bouanani; beide spielen in der algerischen Nationalelf.
Stürmer Jon Dahl Tomasson spielte am Anfang sowie am Ende seiner großen Karriere für Feyenoord. Foto: imago sportfotodienst
VfB-Spieler mit Feyenoord-Vergangenheit Er zählt zu den Stuttgarter Aufsteigern der Saison – und kommt fußballerisch aus der Nachwuchsschule der Rotterdamer: Der VfB-Abwehrspieler Ramon Hendriks wechselte 2017 mit damals 16 Jahren zu den Rot-Weiß-Schwarzen. Für die erste Mannschaft machte Hendriks allerdings nur acht Spiele in der ersten Liga, wurde nach Breda, Utrecht und Arnheim verliehen, von wo aus ihn sein Weg zu den Stuttgartern führte.
Große Fußstapfen bei Feyernoord hat derweil der ehemalige VfB-Stürmer Jon Dahl Tomasson hinterlassen, für den es in seinen anderthalb Jahren in Stuttgart von Sommer 2005 bis Januar 2007 nicht so gut lief. Für Rotterdam schoss der Däne, der vor Kurzem als schwedischer Nationaltrainer entlassen wurde, in 159 Spielen 75 Tore.
Duelle mit dem VfB Acht Spiele haben die Stuttgarter bisher gegen Feyenoord bestritten, dabei ist die Bilanz ausgeglichen. Jedes Team hat jeweils dreimal gewonnen, zwei Partien endeten unentschieden. Zuletzt setzte sich der VfB in der dritten Runde der Europa-League-Saison 2000/2001 nach einem 2:2 in Rotterdam mit einem 2:1 in Stuttgart durch. Die VfB-Tore schossen damals Silvio Meißner und Krassimir Balakov.