Ein Uni-Abschluss garantiert noch lange kein Traumgehalt. Auch Architekten gehören zu den Geringverdienern nach dem Abschluss – das zeigt die Liste der Flop-Berufe nach der Uni.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Stuttgart/Hamburg - Akademikern winken bekanntlich hohe Gehälter, doch das gilt längst nicht für alle. Das Hamburger Vergleichsportal Gehalt.de hat anhand von 1720 Gehaltsdatensätzen von Berufseinsteigern mit maximal drei Jahren Berufserfahrung ermittelt, in welchen zehn Berufen Absolventen trotz Hochschulabschluss mit niedrigen Einstiegsgehältern rechnen müssen. Am wenigsten verdienen Absolventen an der Rezeption beziehungsweise im Front Office. Hier liegt das durchschnittliche Jahreseinkommen bei rund 27 600 Euro. Sporttherapeuten folgen auf Platz zwei mit 31 800 Euro, gefolgt vom Beschäftigten im Kulturmanagement (32 300 Euro).

 

Zu den Geringverdienern gehören außerdem Texter (32 672 Euro), Architekten (33 226 Euro), Vertriebsassistenten (33 341 Euro) und Grafiker (33 489 Euro). Die Vertriebsassistenz ist eine typische Position zum Berufseinstieg. Wer Karriere machen will, geht dann in die konkrete Vertriebsarbeit über etwa als so genannter Sales Manager. Zu den Berufen mit dem niedrigsten Einstiegsgehalt für Akademiker zählen auch Redakteure (33 580 Euro), Sozialarbeiter (34 387 Euro) und der Führungsnachwuchs im Einzelhandel (36 034 Euro).

Niedrige Gehälter sind auch branchenbedingt

„Mit steigender Berufserfahrung erhöhen sich die Gehälter, doch in einigen Berufen bleibt das Einkommen auch für Akademiker auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau.“, sagt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de. Zu diesen Berufen zählen Grafiker, Rezeptionisten oder Sozialarbeiter. Niedrige Gehälter sind aber auch branchenbedingt. Generell sind das Hotelgewerbe sowie der Kulturbereich schwächer vergütete Branchen. Das gilt ebenso für die Berufe des Sozialpädagogen oder Sporttherapeuten. Auch der einstige Prestigeberuf „Architekt“ wird mit relativ geringen Jahresgehältern entlohnt. Der Grund: Der Markt ist gesättigt und angestellte Architekten – viele sind mittlerweile auch freiberuflich – arbeiten zu schlechteren Konditionen hinsichtlich Gehalt und Vertragsbefristungen als noch einige Jahre zuvor. „Wer mit einem hohen Jahreseinkommen starten möchte, sollte sich bei der Studien- und Branchenwahl ausreichend informieren“, so Bierbach abschließend.

Zu den Geringverdienern gehören auch Absolventen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Kommunikationsdesigner, aber auch Sportwissenschaftler und BWLer. Viele Absolventen haben zwar wichtige Soft Skills erlernt, haben zum Abschluss aber kein eindeutiges Berufsprofil – im Gegensatz zu beispielsweise Ingenieuren, Juristen oder Medizinern. Das fehlende Profil spiegelt sich in der Vergütung wider: „Die fehlenden fachlichen Qualifikationen erlernen Studenten der Geistes- und Sozialwissenschaften in Praktika und zum Berufseinstieg“, so Bierbach weiter. Darüber hinaus hänge die Gehaltshöhe von Angebot und Nachfrage ab. „Es gibt derzeit beispielsweise viele Grafiker und Web-Designer auf dem Markt, wodurch entsprechende Vakanzen schneller besetzt werden, ohne mit hohen Gehälter zu locken“, erklärt Bierbach.

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