Wie kommen Gehbehinderte zum Bärenschlössle? Gar nicht – oder nur mit großen Mühen. Deshalb hat ein Bürger einen umweltfreundlichen Zubringerdienst angeregt. Die Idee findet mehr und mehr Zuspruch.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Stuttgart - Wachsender Zuspruch für die Bürgeridee eines umweltfreundlichen Bärenschlössle-Shuttles für Gehbehinderte: Die Stuttgarter CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Maag hat sich für ein solches Beförderungsangebot ausgesprochen. „Die Idee ist absolut sinnvoll“, sagte Maag am Dienstag bei einem Besuch am Bärenschlössle. „Ich werde mich in der CDU dafür einsetzen.“ Wenn man Inklusion ernst nehme, müsse man so etwas verwirklichen. Maag äußerte die Hoffnung, dass sich ein Betreiber für einen Shuttle finden werde. Zuvor hatte sich bereits die SPD-Gemeinderätin Marita Gröger positiv zu dem Vorschlag geäußert. „Gerade für Menschen, die einen Ort mit bestimmten Erinnerungen verbinden, ist es sehr wichtig, ihn weiterhin erreichen zu können. Ich habe mich in der Altenhilfe verbiegen müssen, um solche Wünsche zu erfüllen. Beim Bärenschlössle wäre das relativ einfach möglich.“ Vertreter anderer Parteien in Stuttgart haben sich bisher nicht geäußert.

 

Ein Privatmann hat die Initiative angestoßen

Unterstützung für die Idee kommt von der CDU Botnang. Bei einer Waldbegehung des Ortsvereins zusammen mit Maag sagte der Vorsitzende Juergen Spingler: „Wir sind klar für einen solchen Shuttle.“ Leider sei der elektrogetriebene Muster-Bürgerbus der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg nicht einsetzbar gewesen: „Wir hatten an eine eindrucksvolle Demonstration mit diesem Elektrobus gedacht, um das Thema „Elektro-Bus-Shuttle für Gehbehinderte zu unterstützen“. Spingler ist zugleich Vorsitzender des Bürgervereins Botnang, der seit rund acht Jahren den Botnanger Ortsbus (BOB) betreibt. Die positiven Erfahrungen mit diesem Bus bestätigen Spingler darin, dass solche maßgeschneiderten Angebot wichtig sind angenommen werden.

Angestoßen wurde die Initiative für einen umweltfreundlichen Bärenschlössle-Shuttle im Rowildpark von dem Privatmann Peter Gernbacher. Auf Unterschriftenlisten, die unter anderem in der Bärenschlössle-Gastronomie ausliegen, haben sich mehr als 700 Bürger eingetragen. Die Stadtverwaltung reagiert bisher zurückhaltend.