Der Rosensteinpark in Bad Cannstatt besticht durch seine Größe, vor allem aber durch seinen Baumbestand. Das wissen auch Krähenvögel zu schätzen. Morgens kann man sie beim Aufwachen beobachten.

Würde unten im Tal nicht die gelbe Stadtbahn vorbeizischen, man könnte meinen, man befinde sich in England. Uralte, mächtige Bäume haben viel Platz, ihre beeindruckenden Kronen auszubreiten, darunter großzügige Rasenflächen – ein Park nach englischer Art. Der württembergische König Wilhelm I. hat den Rosensteinpark in Bad Cannstatt Anfang des 19. Jahrhunderts der Mode entsprechend anlegen lassen mit einheimischen Pflanzen und Exoten. Er umfasst 100 Hektar Fläche und gilt als der größte englische Landschaftspark Südwestdeutschlands, der bei schönem Wetter das Ziel vieler Stuttgarter ist: für Spaziergänge, ein Picknick, zum Rollschuhlaufen, Radeln und Joggen.

 

Vis-à-vis mit Vögeln

Wer bei Regen und am Morgen kommt, kann sich den Park hingegen vor allem mit den Rabenvögeln teilen. Wenn sie ihre Schlafbäume verlassen haben, sitzen sie auf hohlen Stämmen, Bänken oder Wegweisern, schütteln Schlaf und Feuchtigkeit aus den Federn und sind fast ganz ohne Scheu. Eine gute Gelegenheit, sich ihnen zu nähern, sie genauer zu beobachten. Falls der Regen zu stark wird und die Krähen und Raben auf und davongeflogen sind, findet man Unterschlupf im Schloss Rosenstein, das sich Wilhelm I. als Sommerresidenz bauen ließ und in dem seit 1954 die biologische Sammlung des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart ausgestellt ist. Der Rosensteinpark ist über den Schlossgarten mit der Stuttgarter Innenstadt verbunden, man kann also durch den englischen Landschaftspark flanieren bis hinein in die Innenstadt. Wenn die Füße nicht so weit tragen, ist – siehe oben – die Stadtbahn nicht weit.