Die Stuttgarter Stadträte machen eine Neuauflage des Projekts „Stuttgart am Meer“ möglich: Sie haben eine Finanzspritze für den Pool und die Surfwelle vor dem Stadtpalais beschlossen. Das Geld war ursprünglich für ein ganz anderes Vorhaben vorgesehen.

Stuttgart - Auch in diesem Jahr soll die Landeshauptstadt näher ans Meer rücken, allerdings nur beim Stadtpalais. Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates hat am Mittwoch dazu eine Finanzspritze in Höhe von 80 000 Euro beschlossen. Die Summe war ursprünglich für die Pop-Reihe New Fall Festival 2018 vorgesehen gewesen, das aber vom Veranstalter abgesagt worden war. New Fall war umstritten, hiesige Konzertveranstalter hatten über Wettbewerbsverzerrung geklagt und der Politik mangelnde Unterstützung der Stuttgarter Popkultur unterstellt.

 

50 000 Euro werden eingespart

Das Stadtpalais selbst will 50 000 Euro durch Einsparungen zusammenbringen. Bei Ausstellungseröffnungen wird daher auf das Catering verzichtet werden, außerdem wird eine Salonausstellung gestrichen. Dritte Geldquelle ist die IBA27 GmbH. Das für die Internationale Bauausstellung 2027 gegründete Unternehmen überweist 75 000 Euro.

Das im April 2018 eröffnete Stadtmuseum hatte mit der Veranstaltung Stadt am Meer von Juli bis September ein junges Publikum überzeugen können. Pools und eine Surfwelle begeisterten. Die Grünen im Gemeinderat forderten die Finanzspritze für die Wiederauflage. In Kulturbürgermeister Fabian Mayer (CDU) fanden sie am Mittwoch einen Fürsprecher. „Das Stadtpalais hat die Erwartungen weit übertroffen, es überzeugt durch unglaubliche Diversität, bietet zeitgeistige Veranstaltungen und ein museales Programm. Stuttgart am Meer war für die Profilierung des Hauses wichtig.“ Mayer kündigte für den Doppelhaushalt, der von September an beraten werden wird, einen Vorschlag für die „dauerhafte Mittelausstattung“ an.