Die Benzin-und Dieselpreise sind auf einem Allzeithoch. Mit unseren Tipps und Tricks fahren Sie nachhaltiger, verbrauchen weniger Sprit und sparen somit Geld.

Digital Desk: Julia Hawener (jhw)

Stuttgart - Die Spritpreise sind in den vergangenen Monaten stetig gestiegen. Für alle, die im Alltag nicht auf das Auto verzichten können, aber auch den Geldbeutel schonen wollen, gibt es einige Tricks, um möglichst sparsam unterwegs zu sein. Ein schöner Nebeneffekt: Man hilft auch gleichzeitig der Umwelt.

 

Diese Dinge noch vor der Abfahrt beachten

1: Kurzstrecken vermeiden und Trips planen

Grundsätzlich gilt: Ein stehendes Auto spart am meisten Sprit. Kurze Strecken, zum Beispiel zum Bäcker um die Ecke, können häufig auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß erledigt werden. Ein Auto bei kaltem Motor verbraucht deutlich mehr Kraftstoff als ein Motor auf Betriebstemperatur, erklärt der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC). Zudem ist der Verschleiß der Motorteile in kaltem Zustand erhöht. Der Motor erreicht die ideale Temperatur allerdings erst nach einer gewissen Fahrtzeit.

Fazit: Kurze Strecken mit dem Auto sind nicht nur teuer, sondern auch schädlich für den Motor. Gute Alternativen sind das Fahrrad oder man plant die Trips und legt mehrere Kurzstrecken zusammen.

2: Sofort losfahren

Der Motor mag es warm. Es ist besser für die Teile und das Auto verbraucht weniger Sprit. Von einer Aufwärmphase im Stand rät der Tüv Süd allerdings ab, denn während der Fahrt wird der Motor deutlich schneller warm und man spart Sprit. Also: Motor erst anmachen, wenn man tatsächlich losfährt. Sitz, Musik und Spiegel einstellen, geht auch ohne laufenden Motor.

3: Fahrgemeinschaften bilden

Ähnlich wie das Vermeiden von unnötigen Fahrten, kann auch durch das Bilden von Fahrgemeinschaften Kraftstoff gespart werden. Gerade für Pendler, die täglich mit dem Auto in die Arbeit fahren, rentiert sich diese Option.

4: Luftwiderstand verringern

Fahrzeugentwickler kämpfen mit ihren Designs gegen den Luftwiderstand. Denn dieser erhöht den Kraftstoffverbrauch. Also: Je schlanker und windschnittiger, desto besser für die Spritanzeige. Dachboxen, Dachträger für Fahrräder oder Heckträger sorgen für zusätzlichen Luftwirbel. Alles, was nicht täglich gebraucht wird und die Aerodynamik des Autos verschlechtert, sollte deshalb abmontiert werden. Sogar offene Seitenfenster können bei höherer Geschwindigkeit den Spritverbrauch negativ beeinflussen. Hier ist es dann sogar ratsamer, die Klimaanlage einzuschalten.

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4: Gewicht des Autos reduzieren

Nicht nur der Luftwiderstand durch Dachträger fressen Benzin. Auch zusätzliches Gewicht erhöht den Verbrauch des Autos. Laut dem ADAC ergeben 100 Kilo unnötiges Mehrgewicht bis zu einem halben Liter Mehrverbrauch auf 100 Kilometer. Wasserkisten oder schweres Werkzeug sollten also nicht zu Dauergästen im Wagen werden, wenn man Sprit sparen will.

5: Richtiger Reifendruck spart Sprit

Spätestens, wenn zum Saisonwechsel die Reifen getauscht werden müssen, wird normalerweise der Reifendruck kontrolliert. Wer Kraftstoff beim Fahren sparen will, sollte den Druck in den Reifen jedoch häufiger überprüfen und bei Beladung anpassen. Nach Untersuchungen des Umweltbundesamtes erhöht ein um 0,5 bar zu niedriger Reifendruck den Verbrauch um rund 5 Prozent. Man sollte also regelmäßig den vom Hersteller empfohlenen Reifendruck überprüfen. Wer Benzin sparen möchte, kann den empfohlenen Druck um etwa 0,2 erhöhen. Außerdem sollte ein zur Jahreszeit passender Riefen am Auto montiert sein. Auch das spart Geld und ist sicherer.

Wer etwas mehr für Reifen ausgeben möchte, kann sich auch Leichtlaufreifen zulegen. Diese haben nach Angaben des Tüv Nord bis zu 20 Prozent weniger Rollwiderstand im Vergleich zu herkömmlichen Reifen. Sie sind dadurch leiser und verbrauchen weniger Sprit.

6: Regelmäßige Inspektionen

Ein regelmäßiger Besuch in einer Werkstatt kann Geld sparen. Denn es gibt laut dem ADAC durchaus Ersatzteile, die den Benzinverbrauch um bis zu sieben Prozent steigern – verschmutzte Motorluftfilter, defekte Steuergeräte oder Zündkerzen zum Beispiel. Das Auto sollte deshalb gelegentlich eine Inspektion durchlaufen und der Motor sollte dabei kontrolliert werden. Der Tüv rät zudem zu regelmäßigem Ölwechsel. Am besten mit sogenannten Leichtlauföle. Diese sind zwar etwas teurer, verringern allerdings den Reibungswiderstand im Motor und das spart Kraftstoff.

Die richtige Fahrweise spart Sprit

7: Motor aus

Ob im Stau, an Ampeln oder Bahnübergängen: Wer mit dem Auto unterwegs ist, muss gelegentlich auch mal anhalten. Hier ist es ratsam, den Motor abzuschalten. Denn ein laufender Motor verbraucht auch bei Stillstand Kraftstoff. Neuere Fahrzeuge sind fast immer mit einer Start-Stopp-Automatik ausgestattet. Der Motor schaltet sich hierbei automatisch aus, sobald der Fuß im ausgekoppelten Gang die Kupplung verlässt und startet wieder, wenn der erste Gang eingelegt wir. Diese Funktion im Auto spart laut dem ADAC bis zu 15 Prozent Sprit im Kurzstreckenverkehr.

Auch bei älteren Autos ohne diese integrierte Technik, kann der Motor im Stand manuell abgeschaltet werden. Dies kann allerdings zu einem höheren Verschleiß beim Anlasser und der Batterie führen. Bei warmem Motor und längerer Wartezeit sei dies allerdings zu vernachlässigen, sagt der ADAC.

Fazit: Steht man länger als 20 Sekunden, lohnt es sich den Motor abzuschalten.

8: Runter vom Gas

Mit 180 Stundenkilometern über die Autobahn zu rasen, ist für viele Autoliebhaber ein riesen Spaß. Weniger Freude hat dabei die Umwelt und vor allem der Geldbeutel. Denn je schneller man unterwegs ist, desto mehr Sprit braucht das Auto. Bis zu zwei Drittel mehr Kraftstoff braucht ein Mittelklasseauto bei einer Reisegeschwindigkeit von 160 anstatt 100 Stundenkilometern, gibt der Automobil-Club ADAC an. Grund dafür ist unter anderem der Luftwiderstand, der sich bei höheren Geschwindigkeiten deutlich auf den Spritverbrauch auswirkt. Zudem ist bei einer Geschwindigkeit unter 140 Stundenkilometern die Wahrscheinlichkeit höher, dass man weniger bremsen und wieder Gas geben muss. Und auch das spart Sprit. Der Tüv Süd rät außerdem dazu, wenn möglich, mit Tempomat zu fahren.

Also: Wer auf der Autobahn Sprit sparen möchte, sollte auf Rasen verzichten und lieber entspannt cruisen.

9: Richtiges Schalten

Nach Angaben des ADAC sollte man, um möglichst viel Sprit zu sparen, ab einer Drehzahl von 2.000 Umdrehungen pro Minuten bereits in einen höheren Gang schalten. Zudem gilt: Lieber direkt richtig Gas geben und hochschalten. Je schneller man die gewünschte Fahrtgeschwindigkeit erreicht hat und im passenden Gang fährt, desto mehr Kraftstoff spart man. Wer bei 50 Stundenkilometern im vierten statt im zweiten Gang fährt, kann bei einem Mittelklassewagen bis zu drei Liter sparen, berichtet der Tüv Nord. Gleichzeitig bedeutet das, dass man beim zurückschalten möglichst lange warten sollte, auch wenn das Auto dann vielleicht etwas lauter ist.

10: Klimaanlage oder Sitzheizung ausschalten

Moderne Autos bieten eine Vielzahl an Extras, die den Komfort im Auto erhöhen sollen: Klimaanlagen, Beleuchtungen, Sitz- und Lenkradheizung oder gar Massagesitze. Doch all diese Zusatzelemente benötigen elektrische Energie. Wie der ADAC erklärt, wird diese Energie vom Generator bereitgestellt, der wiederum vom Verbrennungsmotor angetrieben wird. Das bedeutet: Der Betrieb elektrischer Geräte im Auto frisst Sprit. Eine Klimaanlage kann laut dem Automobil-Club beispielsweise zu einem Mehrverbrauch von etwa 0,3 bis 1,5 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer sorgen.

11: Vorausschauend fahren

Ständiges Bremsen und Anfahren kostet Energie und somit Sprit. Gerade in Städten sollte man sich deshalb möglichst mit eingelegtem Gang auf die Ampel zurollen lassen. Dadurch wird die Motorbremse genutzt, man verbraucht weniger Kraftstoff und auch die Bremse wird nicht so stark beansprucht. Gleiches gilt, wenn man auf Ortschaften zufährt: Frühzeitig runter vom Gas und ausrollen lassen.

Zusätzliche Tipps

12: Verbrauchsarmes Auto kaufen

Wer im Alltag möglichst viel Sprit sparen möchte, fährt am besten mit einem verbrauchsarmen Auto. Ein neuerer Kleinwagen oder ein Auto mit Hybridmotor verbraucht deutlich weniger Sprit als ein großer Familienbus der älteren Generation.

13: Spritpreise vergleichen und der richtige Zeitpunkt

Die Spritpreise schwanken im Laufe des Tages deutlich nach oben und unten. Am günstigsten ist der Sprit laut ADAC meist zwischen 18 und 19 Uhr sowie von 20 bis 22 Uhr. Auch die Tankstellen untereinander haben teils sehr unterschiedliche Preise. Es kann also hilfreich sein, die Spritpreise zu vergleichen.

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14: Routen mit Navigationssystem durchplanen

Stop-and-go, also zäh fließender Verkehr und stockender Verkehr, verbrauchen deutlich mehr Sprit. Das liegt vor allem daran, dass man immer wieder Anfahren muss, was den Wagen viel Energie kostet. Staus sollten also möglichst vermieden werden. Verkehrsdurchsagen im Radio oder das Navigationssystem sollten also gerade bei längeren Fahrten zurate gezogen werden. Falls möglich, sollten zudem die Hauptverkehrszeiten morgens und abends gemieden werden.