Der Gemeindekasse geht es besser, als gedacht. Dennoch schmelzen die Rücklagen immer weiter.

Weissach - Weissach rechnet in diesem Jahr mit mehr Gewerbesteuer, als ursprünglich erhofft. 6,7 Millionen Euro könnte die Gemeinde einnehmen. Das sagte die Kämmerin Karin Richter in ihrem Haushaltszwischenbericht. Als sie den Haushalt aufgestellt hatte, hatte sie noch mit 3,5 Millionen gerechnet.

 

„Wenn alles so gut weiterläuft, liegen wir damit über unseren Planungen“, sagte Richter. „Endgültig wissen wir das aber erst am 31. Dezember.“ Aktuell hat Weissach in diesem Jahr bereits 4,4 Millionen Euro Gewerbesteuer eingenommen und liegt damit schon jetzt über den Plänen.

Auch die anderen Parameter in der Gemeindekasse sind positiv. 1,5 Millionen Euro weniger Kosten fürs Personal musste die Gemeinde zum Beispiel ausgeben. Das liegt daran, dass Stellen zwischendurch vakant waren oder junge Mitarbeiter noch in keiner so hohen Besoldungsstufe angesiedelt sind.

Alle Projekte im Kostenrahmen

Auch auf der Ausgabenseite liegt alles im Plan. „Alle unsere Projekte sind im Kostenrahmen“, berichtete die Kämmerin. Dennoch wird sie die höhere Gewerbesteuer nicht komplett aufs Sparbuch verbuchen können. Denn mit dem Neubau der Flüchtlingsunterkunft in Weissach oder der neuen Straßenbeleuchtung in Flacht hatte der Gemeinderat einige Projekte beschlossen, die noch nicht im aktuellen Haushalt vorgesehen und eingeplant waren. „Insgesamt aber wird das Rechnungsergebnis besser ausfallen im Vergleich zum Planansatz“, sagte Richter. Besser heißt freilich nicht, dass Weissachs Haushalt ausgewogen ist. Anstatt 3,3 Millionen wird die Gemeinde nur 1,5 Millionen Euro vom Sparbuch entnehmen müssen. Damit hat Weissach zum Jahresende geschätzt 75,9 Millionen Euro auf der hohen Kante. Genau weiß das die Verwaltung nicht, weil noch immer nicht alle Jahresabschlüsse der zurückliegenden Jahre aufgearbeitet sind.

Töpfer: Haushalt konsolidieren

Bürgermeister Daniel Töpfer (CDU) warnte angesichts der Zahlen vor Übermut. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagte er im Gemeinderat. Die Sparmaßnahmen, die unter seiner Amtszeit eingeleitet worden waren, würden Wirkung entfalten. „Unser Weg aber heißt nach wie vor, dass wir den Haushalt konsolidieren müssen.“