Die Entschädigung für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Wehr wird erhöht. Auch wenn der Gemeinderat letztlich erst noch entscheiden muss: Die entsprechende Empfehlung des Fachausschusses war eindeutig.

In wenigen Wochen werden sich die Ditzinger Stadträte über das neueste Zahlenwerk der Kämmerei beugen. Dabei werden sie über die mutmaßlichen Einnahmen im kommenden Jahr sprechen und – daraus resultierend – über Ausgaben beziehungsweise laufende Kosten diskutieren. Eine Veränderung werden sie wohl nicht mehr thematisieren, denn das geschieht bereits dieser Tage: Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr sollen von 2025 an mehr Geld erhalten, nämlich 20 Euro für jede volle Stunde. Das hat der Ausschuss für Technik und Umwelt am Dienstag dem Gemeinderat empfohlen. Bisher beträgt die Aufwandsentschädigung 14 Euro. Im kreisweiten Vergleich schafft Ditzingen damit kein Novum, steht aber – zusammen mit Hemmingen – an der Spitze. Auch Hemmingen bezahlt seinen Wehrleuten 20 Euro.

 

Letztmalig war die Entschädigung für die Ditzinger Wehr 2017 erhöht worden, aber nur in einzelnen Positionen. Dieses Mal sollen alle Positionen angepasst werden, so die Verwaltung. Die großen Unterschiede zu den anderen Kommunen seien auch mit dem Alter der jeweiligen Satzungen zu begründen, sagte der Bürgermeister Ulrich Bahmer. Daher könne auch andernorts mit einer Anpassung der Entschädigung gerechnet werden. Vaihingen/Enz etwa bezahlt derzeit 12 Euro. Die Stadt hätte die Satzung im Jahr 2014 zuletzt angepasst, Hemmingen hingegen 2020.

Die Empfehlung an den Gemeinderat war einstimmig. Mehrheitlich wurde auch die Überlegung Carl Renningers (Junge Liste) aufgenommen, die Inflationsrate regelmäßig zu überprüfen, um sie gegebenenfalls anzupassen. Damit werden unter anderem große Zahlensprünge auf der Ausgabenseite der Kommune vermieden. Die Inflationsentwicklung soll künftig alle zwei Jahre überprüft werden.

Die Ausgaben werden um rund 60 000 Euro steigen

Selbst wenn in Ditzingen nächstes Jahr unter anderem die Gewerbesteuereinnahmen sinken und die Umlagen an den Landkreis steigen, war das Anliegen der Gesamtfeuerwehr nicht strittig. Bürgermeister Bahmer (CDU) hatte vor der Abstimmung den Kommandanten Peter Gsandner zitiert, der die Erhöhung in Relation gesetzt hatte. „Wen wir nicht mehr kommen, müssen Sie 170 Leute einstellen.“

Bei gleichbleibender Häufigkeit der Einsatz- und Übungsdienste hat die Erhöhung Mehrausgaben in Höhe von jährlich knapp 60 000 Euro zur Folge – in einer Situation, in der die Kommune sparen, beziehungsweise wohl Investitionen wird verschieben müssen. In der Diskussion formulierte der CDU-Rat Konrad Epple den leisen Vorwurf an die Verwaltung, sie hätte früher die Entschädigung anpassen können, um den großen Ausgabensprung jetzt zu vermeiden. Gleichwohl stellte er die Erhöhung ebenso wenig in Frage wie ausdrücklich die Vertreter von Grünen, Freien Wählern und FDP. „Das wäre gerade der falsche Weg, bei der Feuerwehr zu streichen“, sagte etwa Doris Renninger (Grüne).