Der Gemeinderat hat seinen eigenen Beschluss wieder aufgehoben. Der Steg wäre nicht barrierefrei.
Heimsheim - Die Abstimmung verlief kurz und schmerzlos: Der Gemeinderat Heimsheim hat in seiner jüngsten Sitzung einen Beschluss aus dem Jahr 2014 wieder aufgehoben. Es ging dabei um eine kleine Brücke, die einst hinter einer Apotheke über den Kotzenbach führte, die im Hinblick auf den Hochwasserschutz jedoch abgerissen werden musste. Mit einem sehr knappen Abstimmungsergebnis von 8:7 entschied der Gemeinderat Ende 2014, dass hier wieder ein Fußgängersteg angelegt werden sollte. Das ist jetzt drei Jahre her. Schon früh hatte sich danach herausgestellt, dass der Bau eines Überwegs an dieser Stelle einige Probleme mit sich brächte, wie die Verwaltung darlegte. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Beschluss fällt mit großer Mehrheit
„Das Landratsamt fordert einen Durchlass für ein 100-jährliches Hochwasser“, erklärte der Haupt- und Bauamtsleiter Paul Moch. Das heißt, dass über den Bach ein Hochwasser von sehr großem Ausmaß abfließen können muss, Brücken und Überwege können dabei ein Hindernis sein. Deshalb wäre für einen Überweg ein Freibord in Höhe von 50 Zentimetern erforderlich. „Man bräuchte dann also eine Treppe, damit wäre die Brücke nicht mehr barrierefrei.“ In einem Schreiben des beauftragten Ingenieurbüros von vor wenigen Wochen bestätigte dieses noch einmal die Einschätzung von vor knapp drei Jahren.
2014 hatte das Thema zu teils hitzigen Diskussionen geführt. Denn nachdem der Bau der Brücke erst abgelehnt worden war, formierte sich Widerstand in der Bevölkerung, und das Thema rückte erneut auf die Tagesordnung. Doch so kontrovers die Situation damals noch diskutiert wurde, so einmütig zeigten sich die Ratsleute in der vergangenen Sitzung. Tatsächlich habe sie das Gefühl, sagte Renate Niehaus von der SPD, dass sich die Leute „mittlerweile daran gewöhnt haben“. Bei ihr seien auch keine Beschwerden mehr angekommen. Mit großer Mehrheit – nur Walter Gommel (Unabhängige Wählervereinigung) stimmte dagegen – entschied sich der Rat dafür, den Beschluss von 2014 aufzuheben und damit die Pläne für eine Brücke nicht weiter zu verfolgen.