Vom 14. bis 17. Juli wird das Straßenfest gefeiert. Mehrere Stadträte übten Kritik an den Kosten, die im vergangenen Jahr nachträglich entstanden waren.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Ein komplett neues Konzept hat die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr aus der Taufe gehoben, um dem Citytreff frischen Schwung zu verleihen. Das ist den Machern um Bürgermeister Norbert Sailer, Kulturamtsleiter Andreas Hein und nicht zuletzt dem Organisator Hansjörg Neumann gelungen. Die Besucherzahl hatte sich nahezu verdoppelt, die Stimmung auf dem dreitägigen Fest, das seit den 70er-Jahren gefeiert wird, wurde durchgehend als erstklassig bezeichnet. Doch einen Wermutstropfen gab es: Die Kosten fielen weit höher aus als sie kalkuliert waren. Mit rund 140 000 Euro wurde der Citytreff zum teuersten bisher.

 

Missverständnisse führten zu Mehrkosten

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ist die nächste Ausgabe des Festes vom 14. bis 17. Juli Thema gewesen. „Wir haben die Abrechnung vom vergangenen Jahr zur Grundlage genommen, um den Citytreff 2017 zu verbessern“, sagte Norbert Sailer, der zusammen mit Hein und Neumann die überarbeitete Konzeption dem Gemeinderat präsentierte. Ein neues Konzept berge immer Risiken, und so sei es im vergangenen Jahr zu unvorhersehbaren Problemen gekommen, die schließlich dazu geführt hätten, dass der bereitgestellte Betrag von 80 000 Euro, den die Stadt für das Fest aufwenden wollte, um 38 500 Euro überzogen wurde. Dazu hätten unter anderem Organisationsprobleme durch Missverständnisse oder mündliche Aufträge gezählt, die zwischen Organisation und Beteiligten zu Pannen führten, weshalb die Organisationsagentur einige Mehrarbeiten in Rechnung stellte. Zu Recht, wie die Verantwortlichen sagten. „Die SWR1-Disco hat die Planung der Stadt konsequent über den Haufen geworfen“, gab Hansjörg Neumann allerdings auch zu bedenken. Diese habe zwar für jede Menge Stimmung gesorgt, aber auch für einigen Verdruss bei den Veranstaltern.

Doch aus dem vergangenen Jahr habe man gelernt und werde nun an den nötigen Stellschrauben drehen, versprachen die drei Organisatoren optimistisch. So sollen nun lediglich 7000 Euro für Mehrkosten zu den wie gehabt 80 000 Euro eingeplant werden. Eine weitere überplanmäßige Ausgabe im aktuellen Haushalt von 15 000 Euro sei notwendig, da der beauftragten Organisationsagentur bereits dieses Jahr Kosten durch Vorarbeiten entstünden.

Alle Kritiker der Kosten loben aver auch das gelungene Fest

„Das Fest ist einfach zu groß“, konstatierte der Freie-Wähler-Stadtrat Erich Pfleiderer. Und zu teuer: „Die Kosten kann ich gegenüber anderen Winnendern nicht verantworten.“ Er stimmte zwar nicht gegen den Finanzierungsplan, enthielt sich jedoch. Andreas Herfurth (SPD) forderte eine „zeitnahe Abrechnung“ des Citytreffs 2017, um zu sehen, wie teuer er dieses Jahr ausfalle. Sollten wieder hohe Mehrkosten anfallen, müsse das Konzept überarbeitet werden. Alle Kritiker der Kosten betonten allerdings auch, dass der vergangene Citytreff ein wirklich gelungenes Fest und die Stimmung um einiges besser gewesen sei als bei früheren.

Christoph Mohr (Grüne) rechnete vor, dass die Stadt bei 80 000 Besuchern 2016 pro Kopf gerade mal 1,76 Euro ausgegeben habe und man dennoch habe sagen können, „das Fest ist toll“. Hans-Dieter Baumgärtner (SPD) verwies auf ein zweitägiges Fest in der französischen Partnerstadt Albertville, einer Outdoor-Fachmesse, wie der OB Hartmut Holzwarth ergänzte. „Diese hat 200 000 Euro gekostet“, so Baumgärtner. Richard Fischer (CDU) betonte, dass der Citytreff enorm wichtig für die Finanzen der beteiligten Vereine sei, die mit dem Erlös viele Projekte bezahlten.