Das Stundenkontingent des Gemeindevollzugsdiensts in Waldenbuch wird aufgestockt. Im Fokus sind nächtliche Ruhestörungen und Falschparker. Die Verkehrssünder stören sich an der bisherigen Vorgehensweise. Doch die soll sich nun ändern.

Waldenbuch - Wer sich auf dem Roten Platz in Waldenbuch nicht an die Regeln hält, muss sich auch im Sommer warm anziehen. Zwischen Mai und Oktober wird verstärkt kontrolliert. Der Gemeinderat hat das Stundenkontingent des Gemeindevollzugsbediensteten Walter Bäumler für diesen Zeitraum um sieben Stunden pro Monat angehoben. Sie sind vor allem für den Einsatz rund um die Freizeit- und Sportanlagen neben dem Hallenbad eingeplant. Damit wird ein Haushaltsantrag umgesetzt, mit dem die Fraktion der Freien Wähler auf die zunehmenden Beschwerden aus der Nachbarschaft reagiert.

 

Einsatz auch am Wochenende

Das Thema ist ein Dauerbrenner. Seit Jahren gibt es immer wieder Klagen über nächtliche Ruhestörung, lärmende Jugendliche und Erwachsene, die das Gelände am Wochenende für gesellige Treffen nutzen. Die Beschilderung wurde im vergangenen Jahr großflächig erneuert. Zudem hat das Stadtjugendreferat den Brennpunkt im Blick. Mit aufsuchender Jugendarbeit und Angeboten wie dem Nachtballsport wurden Alternativen geschaffen. Nun soll Jugendreferent Achim Böll Unterstützung vom städtischen Vollzugsbediensteten bekommen. „Geplant ist der Einsatz an zwei Wochenendtagen im Monat sowie ein Späteinsatz pro Woche, so dass der Rote Platz insgesamt sechsmal pro Monat nach Ende der Spielzeit um 20 Uhr überprüft werden kann“, sagt der Hauptamtsleiter Ralph Hintersehr.

Die Kommune hofft darauf, dass die vorgegebenen Öffnungszeiten dann eingehalten werden. Auch andere kritische Stellen wie das Gewerbegebiet Bonholz, die Parksituation auf den Wendeplatten und die Kinderspielplätze werden am Wochenende überprüft.

Parksünder werden vermehrt ausfällig

Über das Erscheinen von Walter Bäumler sind indes nicht alle Waldenbucher erfreut. Immer wieder gibt es Ärger über Verwarnungen für falsches Parken im Innenstadtbereich. Mit rund 53 Prozent machen die Strafzettel für vergessene Parkscheiben den größten Teil der im Jahr 2016 erfassten 1413 Verkehrsordnungswidrigkeiten aus. Den Ärger über die rote Karte an der Windschutzscheibe, die keinen konkreten Tatbestand aufführt, lassen die Parksünder in zunehmendem Maße an den Rathausmitarbeitern aus.

„In den vergangenen Monaten ist im Ordnungsamt vermehrt zu beobachten, dass sich die Anzahl der Beschwerden gegen Verwarnungen, wie auch der Ton und die Art und Weise, wie vorgegangen wird, deutlich verschärft hat“, berichtete Bürgermeister Michael Lutz vor dem Verwaltungsausschuss des Gemeinderats. Teilweise würden die Beschwerdeführer ausfällig und würden die Mitarbeiter persönlich angreifen.

Auch hier soll nun Abhilfe geschaffen werden. „Wir gehen davon aus, dass es der Sache dient, wenn die betroffenen Personen gleich erfahren, warum sie die Verwarnung erhalten“, sagte der Rathauschef. Die Gemeinde hat nun einen Owi-Drucker angeschafft, der die Strafzettel gleich vor Ort ausdruckt. Wer die Überweisung innerhalb von einer Woche vornimmt, erhält dann keinen Verwarnungsbrief mehr per Post.