Der Bus soll auch nach Ende des Pilotprojekts über die Waldebene Ost bis zum Buchwald fahren. Gemeinsam setzen sich der FV 1896 Stuttgart, der SV Gablenberg, die Spvgg Ost, der SV Özvatan und der TB Gaisburg dafür ein.

Stuttgart-Ost - Nach mehr als eineinhalb Jahren endet mit dem Fahrplanwechsel am 8. Dezember die Testphase der Linie 64 auf der Waldebene Ost. Ob die schwarzen Sprinter auch danach noch von der Stelle zum Buchwald ihre Runden drehen, ist noch nicht abschließend geklärt.

 

Die Gewerbe- und Handelsvereine Gablenberg und Stuttgart-Ost setzen bereits alle Hebel in Bewegung, jetzt haben sich vier Vereine – die Spvgg Ost, der SV Gablenberg, der FV 1896 Stuttgart und der SV Özvatan – in einer gemeinsamen Stellungnahme ebenfalls dafür ausgesprochen, dass die Sportplätze auch weiterhin von den Bussen angesteuert werden sollen. Auch der TB Gaisburg unterstützt das Schreiben in vollem Umfang.

Die Vereine befürchten, dass das im März 2017 nach langen Diskussionen gestartete Projekt nicht verlängert wird. „Es zeigen sich die von der Stuttgarter Straßenbahnen AG befürchteten niedrigen Fahrgastzahlen und damit ein nicht wirtschaftlicher Betrieb“, heißt es in dem Schreiben. Für Außenstehende würde das Aus nachvollziehbar klingen – weder Vereinsmitglieder noch Besucher der Gaststätten oder der Fußballspiele nehmen das Angebot wirklich an, könnte man vermuten. „Doch dies würde über die wahren Gründe hinwegtäuschen“, sagt Steffen Fechner vom FV 1896 Stuttgart. Bereits in den Vorgesprächen zum Pilotprojekt seien die Betriebszeiten durch die Vereine kritisiert worden.

Umsteigen großes Problem

Ein großes Problem würde zudem das Umsteigen am Buchwald darstellen. „Durch die Beteiligten wurden aber problemlose Umsteigezeiten und sichere Anschlüsse zugesagt. In der Praxis klappt dies leider häufig nicht.“ Trotz Beschwerden bei der SSB habe sich leider nichts geändert. „Die Linie 45 kommt zum Beispiel durch Stau in Bad Cannstatt, auf der Talstraße oder in Gablenberg verspätet im Buchwald an. Noch bevor die Fahrgäste des 45er aussteigen können, fährt die Linie 64 bereits bergauf.“ Auch andersrum scheint es Probleme zu geben, fügt Thomas Wildermuth von der Spvgg Ost hinzu. „Ohne Ankündigung kann es sein, dass ein 64er nicht wie auf dem Fahrplan angekündigt an der Waldebene abfährt. Oder durch massive Verspätung der Linie 45 steht im Buchwald kein Anschluss bereit.“ Den Fahrgästen bleibe dann nur eine unbestimmte Wartezeit – bei Taktzeiten von 20 beziehungsweise 30 Minuten ein frustrierendes Erlebnis. „Wer so selbst mehrfach enttäuscht wurde, der  wird sich wieder nach Alternativen umsehen“, so Salim Cirit vom SV Özvatan.

Fahrgemeinschaften gebildet

„Besonders unglücklich ist die Situation für Jugendspieler“, sagt Michael Dalaker vom SV Gablenberg. Wenn ein Kind mehrfach „gestrandet“ sei, würden es Eltern ungern weiter mit dem Bus fahren lassen. „Wie früher werden wieder Fahrgemeinschaften gebildet, damit der Nachwuchs rechtzeitig auf dem Platz steht.“ Die Folge aus Sicht der vier Vereine: leere Busse und weiterhin viel Individualverkehr auf der Waldebene. „Wir als Vereine der Waldebene würden eine Fortsetzung des Betriebs mit geänderten Bedingungen begrüßen“, heißt es in der Stellungnahme.

Doch die Zuverlässigkeit der Anschlüsse habe das anfängliche Interesse an der Linie stark belastet. „Für eine Akzeptanz der Linie ist unserer Meinung nach ein durchgängiger Betrieb ohne Umsteigen erforderlich. Die Linie 64 sollte mindestens bis Gablenberg, besser noch bis zum Ostendplatz geführt werden. Außerdem sollten die Betriebszeiten besser an die Trainings- und Spielzeiten der Vereine angepasst werden.“ Aus Sicht der Klubs dürften die Fahrgastzahlen vom Ostendplatz zum Buchwald den Betrieb mit dem Kleinbus anstelle des großen Busses für die meiste Zeit rechtfertigen. „So könnte dann der 45er zum Beispiel von Bad Cannstatt kommend ab 16 Uhr am Ostendplatz enden und die Strecke zur Waldebene durch die Linie 64 übernommen werden. Wünschenswert wäre ein späterer Betriebsbeginn mit kürzerem Takt unter der Woche und dafür gegebenenfalls am Wochenende ein etwas früherer Beginn.“