In dem neuen Stadtquartier „Feuerbacher Balkon“ starten die Bewohner in Kürze ein gemeinsames Gartenprojekt. Am 1. und 2. April werden die Hochbeete aufgebaut und am 9. April werden die Beet-Paten ihre Hochbeete bepflanzen.

Feuerbach - Städter greifen neuerdings bei gemeinschaftlichen Gartenprojekten immer öfter zu Hacke, Spaten und Schaufel. Sie bauen zusammen Hochbeete, säen Zucchini, ziehen Möhren, pflanzen Tomaten an und wechseln sich ab, um die brach liegenden städtischen Flächen im Teamwork zu bewirtschaften. Urban Gardening wird der ursprünglich aus den USA kommende Trend genannt. Auch beim Service- und Quartiershaus der Samariterstiftung entsteht derzeit ein solches Projekt.

 

Auf dem 3,8 Hektar großen Areal zwischen Wiener Straße/Kitzbüheler Weg und oberer Stuttgarter Straße befand sich früher das Feuerbacher Krankenhaus. Nach der Klinik-Schließung wurde das Gelände neu bebaut. Etwa 160 Wohnungen entstanden. In der Mitte des Karrees wurde eine neue Kindertagesstätte des Christlichen Jugenddorfwerks (CJD) eröffnet. In einem der Gebäude betreibt das Bhz mehrere Wohngemeinschaften. Dort können behinderte Menschen gemeinsam relativ selbstständig leben. Gleichzeitig betreibt die Samariterstiftung ein Service- und Quartiershaus, es gibt ambulante Hilfs- und Serviceangebote für Senioren. Und es entwickelten sich mehrere ehrenamtliche Initiativen vor Ort, in denen auch einige Bürger aus den angrenzenden Wohngebieten eingebunden und aktiv sind.

Das Gartenprojekt startet am 1. und 2. April

Nun wollen die Samariterstiftung und das Förderkreisteam Bosch das „Gartenprojekt Quartiershaus“ gemeinsam mit den Bewohnern des Gebietes starten. „Mit Bosch sind wir schon länger in guter Verbindung und engem Kontakt“, sagt Andreas Schlegel, Referent für Quartiersarbeit bei der Samariterstiftung. Bosch engagiere sich unter anderem auch in der Feuerbacher Stiftung „Zeit für Menschen“ und helfe vor Ort, Strukturen für bürgerschaftliches Engagement mitaufzubauen, betont Andreas Schlegel. Bei dem neuen Projekt fungieren die Bosch-Mitarbeiter lediglich als Starthelfer.

„Zukünftige Führungskräfte engagieren sich im Rahmen ihrer Weiterentwicklung im Förderkreis selbstständig in gemeinnützigen Projekten“, erklärt Bosch-Mitarbeiterin Christine Dahl den Hintergrund. Dazu gehört auch, nach Finanzierungsmöglichkeiten für das Vorhaben zu suchen. „Die Projektbetreiber haben bei der Koordinationsstelle ,Urbanes Gärtnern‘ beim Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung der Stadt einen Zuschussantrag eingereicht, der auch bewilligt wurde“, sagt Magdalena Heinrichs, Koordinatorin der Quartiersentwicklung im Samariterstift. So konnte das Projekt auf den Weg gebracht werden. Zudem bietet das Christliche Jugenddorfwerk (CJD) in Feuerbach praktische Hilfe an: „Auszubildende aus der Gärtnerei unterstützen uns bei der Pflege und Anlage des Gartens“, berichtet Heinrichs. Auch die Kinder der CJD-Kindertagesstätte am Kitzbüheler Weg 9 wollen sich beteiligen. „Vielleicht haben auch die Bewohner des Bhz Interesse, mitzumachen“, hofft Heinrichs.

Sechs Hochbeete und ein Bohnenzelt sind geplant

Mitte Februar stellten die Bosch-Beschäftigten ihr Konzept den interessierten Bewohnern vor. Am 1. und 2. April werden nun die sechs Hochbeete gebaut. Ein Bohnenzelt soll zudem errichtet werden. Christine Müller-Kaiser wird eines der Hochbeete als Patin betreuen und freut sich schon auf die gemeinsame Bepflanzungsaktion, die am 8. und 9. April stattfindet. Neben Kohlrabi und Karotten sollen später auch Rucola und Pflücksalat sowie einige Kräuter auf dem von ihr betreuten Hochbeet gedeihen. „Auch Stachelbeeren und Johannisbeeren wollen wir pflanzen“, sagt Müller-Kaiser. Um die Bewässerung der Beete gewährleisten zu können, soll über eine Regenrinne Wasser gesammelt werden.

Ihr Mann Jürgen Kaiser, Vorsitzender des Sprecherkreises der Feuerbacher Stiftung, sieht sich in Punkto Gartenarbeit eher als ausführendes Organ: „Meine Frau hat den grünen Daumen. Ich bin eher der Assistent“, sagt er. Sobald der gemeinsame Garten angelegt ist, soll ein Einweihungsfest gefeiert werden.