Zwiebeln bereichern viele Gerichte geschmacklich und sind im heimischen Garten leicht anzubauen. Doch wie pflanzt, pflegt und erntet man sie richtig? Ob Gemüse-, Lauch- oder rote Zwiebel – hier erfahren Sie, worauf es im Beet ankommt.

Zwiebeln sind in der Küche, ob gegart, geschmort oder roh, ein absoluter Liebling. Sie gehören zur Gattung Lauch und gelten als sehr gesund. Sie enthalten die Vitamine B, C, und E sowie Vitamin A und Eisen. Der Zwiebel werden allerlei gesundheitliche Wirkungen nachgesagt, wie eine entzündungshemmende Wirkung, die Regulierung von Bluthochdruck oder auch die Linderung von Infektionen. Sie kann auch im heimischen deutschen Garten angepflanzt werden. Wie genau das funktioniert und was man dabei beachten muss, gibt es hier im Überblick.

 
 

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Ganz schön vielschichtig – Welche Sorten gibt es?

Zwiebel ist nicht gleich Zwiebel. Es gibt verschiedenste Sorten von Zwiebeln, von der Gemüsezwiebel über die Rote Zwiebel bis hin zur Frühlingszwiebel. Doch wie unterscheiden sich die verschiedenen Zwiebeln?

Schalotten

Die Schalotte wird aufgrund ihrer Milde besonders gerne in der gehobenen Küche verwendet, ob in roher oder gegarter Form. Daher trägt sie häufig auch den Beinamen „Edelzwiebel“

Gemüsezwiebel

Einfach zu identifizieren aufgrund ihrer Größe und ihrer goldbraunen Farbe ist die Gemüsezwiebel. Gemüsezwiebeln sind im Geschmack etwas milder und auch süßer und eignen sich deshalb auch in roher Form für Gerichte wie Salate. Zudem sind sie besonders saftig.

Rote Zwiebel

Das ideale Mittelmaß zwischen süß und scharf bringt die rote Küchenzwiebel mit. Rote Zwiebeln schmecken leicht süßlich und mild. Noch milder als die rote Zwiebel schmeckt die Schalotte. Sie eignet sich für allerlei Pfannengerichte oder auch für einen kräftigen Salat. Perfekt eignet sie sich zum Einlegen und macht sich gut auf dem Grill.

Weiße Zwiebel

Besonders in Südeuropa verbreitet, schmecken die weißen Zwiebeln mild und fein. In deutschen Küchen werden sie nicht sonderlich oft verarbeitet. Sie eignen sich ideal für helle Soßen oder auch in zahlreichen kalten Gerichten in roher Form.

Gelbe Küchenzwiebel

Der Klassiker in jeder Küche ist die gelbe Küchenzwiebel. Ihre Schärfe ist intensiv, wodurch sie ideal zu deftigen Speisen passt. Sie ist meist günstig zu kaufen, da sie in Deutschland großflächig angebaut wird. Eine überaus bekannte Sorte sind die „Stuttgarter Riesen“.

Lauchzwiebel

Die Lauchzwiebel, oder auch Frühlingszwiebel genannt, ist milder als die Küchenzwiebeln und bringt verschiedene Schärfegrade mit. Der unter, der weiße Teil der Zwiebel ist deutlich schärfer als der obere, grüne Teil, der optisch an Lauch erinnert.

Zwiebeln säen – alles Wichtige auf einen Blick

Eine alte Bauernregel besagt „Will man Zwiebeln dick, sät man sie an Benedikt“. Der 21. März ist der sogenannte „Benedikt-Tag“ im Gedenken an Benedikt von Nursia. Zu diesem Zeitpunkt ist die Erde noch winterfeucht und die Zwiebeln können bereits bei Temperaturen um die fünf Grad keimen. Die Samen sollten etwa zwischen zwei und 2,5 Zentimetern tief in der Erde liegen und zwischen den Reihen sollten Gärtner rund 20 Zentimeter Platz lassen. Keimen die jungen Zwiebeln und entwickeln Blätter mit rund zehn Zentimetern Länge, kann der Abstand auf fünf bis zehn Zentimeter verringert werden. Sät man sie jedoch gleich zu Beginn in geringerem Abstand aus, besteht die Gefahr, dass sich ein Teil der Aussaat nicht entwickelt.

Lauchzwiebeln benötigen einen geringen Abstand und können mit einem Reihenabstand von drei und einem Abstand von Zwiebel zu Zwiebel von rund fünf Zentimetern ausgesät werden.

Wann ist die beste Zeit, um Zwiebeln zu stecken?

Eine beliebte Alternative zur Samenaussaat ist das Stecken von Zwiebeln. Dabei werden kleine Zwiebeln in die Erde gesteckt, die dann heranwachsen. Mit dieser Methode lässt sich die Erntezeit um einen guten Monat nach vorne ziehen. Zwiebeln kann man bereits ab Mitte März an einem geschützten Platz im Garten stecken. Am Abend vor dem Stecken empfiehlt es sich die Zwiebeln in lauwarmes Wasser einzulegen, so bilden sich schneller Wurzeln und die jungen Zwiebeln fassen im Bett schneller Fuß. Gesteckt wird in einem Abstand von zehn Zentimetern und einem Reihenabstand von rund 20 Zentimetern.

Anders verhält es sich mit den Wintersteckzwiebeln. Denn diese Zwiebeln sind frostfest und können deshalb bereits Ende September oder Anfang Oktober gesteckt werden. Hier kann man sich merken: Nur Zwiebeln, die bereits vor dem Einbruch des Winters in etwa bleistiftdicke Blätter entwickelt haben, sind ausreichend frostfest, um den Winter gut zu überstehen.

Wo pflanzt man am besten Zwiebeln?

Zwiebeln sind wenig anspruchsvolle Zöglinge und benötigen deshalb wenig Bodenvorbereitung. Bereitet man den Boden für das Einpflanzen der Zwiebeln vor, sollte man ihn vor allem vor Unkraut befreien. Um die Erde nährstoffreicher zu machen, kann man vor dem Setzen der Zwiebeln etwas Kompost in die Erde einbringen. Humusreicher, lockerer Boden eignet sich ideal zum Anbau von Zwiebeln. Am besten wachsen sie an sonnigen und warmen Plätzen.

Zu beachten gilt, dass Zwiebeln nur etwa alle vier bis fünf Jahre am selben Ort gepflanzt werden sollten. Für Folgepflanzungen geeignet sind:

  • Rote Beete
  • Kohlrabi
  • Gurke
  • Pastinake
  • Radieschen
  • Kohl
  • Kürbis
  • Mangold

Mischkulturen anpflanzen: Was verträgt sich mit der Zwiebel im Beet?

Es bringt seine Vorteile mit sich eine Mischkultur mit Zwiebeln anzulegen. Denn so können Schädlinge und Krankheiten besser ferngehalten werden, wodurch die Ernte sich verbessern kann. Auch geschmacklich kann die Ernte von einer Mischkultur profitieren, da Zwiebeln Schwefelverbindungen enthalten, die dafür sorgen, dass das Aroma benachbarter Pflanzen intensiviert wird. Gerngesehene Nachbarn von Zwiebeln sorgen dafür sie gesund zu halten.

Bei der Gestaltung von Mischkulturen mit Zwiebeln sollte man einerseits darauf achten Pflanzen zu kombinieren, die flach und tief wurzeln. Flachwurzler sind neben Zwiebeln auch Gurken, Kohlrabi oder Salat. Tiefwurzler hingegen sind Karotten, Tomaten oder Rote Beete. Zusätzlich gilt es zu beachten, dass man eine ausgewogene Kombination folgender Arten zusammenstellt:

  • Schwachzehrer (Kräuter, Feldsalat)
  • Mittelzehrer (Zwiebel, Rote Beete, Erdbeere, Karotte)
  • Starkzehrer (Tomate, Gurke, Sellerie, Zuchhini)

Möhren sind gute Beetpartner für Zwiebeln, da sie über verschiedene Arten von Wurzeln verfügen und so nicht um Nährstoffe konkurrieren. Die Wurzeln der Zwiebeln sind flach, während Karottenwurzeln tief in den Boden reichen. Die Zwiebeln vertreiben außerdem die sogenannte Möhrenfliege, wodurch sie die benachbarten Karotten schützen.

Auch Tomaten gedeihen neben Zwiebeln prächtig. Auch in diesem Fall vertreibt der Geruch der Zwiebel für die Tomaten schädliche Besucher, wie Thripse, weiße Fliegen, Spinnmilben oder Blattläuse. Wie Möhren bilden auch Tomaten tiefere Wurzeln aus, die den horizontalwachsenden Wurzeln der Zwiebeln nicht in die Quere kommen.

Auch mit Knoblauch verträgt sich die Zwiebel gut. Die beiden Pflanzen schützen sich gegenseitig vor Schädlingen und können jeweils den Geschmack des anderen verbessern. Außerdem sind auch Gurken geeignete Beetpartner der Zwiebeln, da diese nur wenig Platz unter der Erde in Anspruch nehmen. Auch sie werden durch den Duft der Zwiebeln vor Schädlingen geschützt.

Wer seine Erdbeeren vor Schädlingen wie Schnecken schützen möchte, kann Zwiebeln zwischen sie pflanzen. Sie lockern zudem den Boden auf und helfen so Stickstoff in der Erde freizusetzen, den die Erdbeerpflanzen zum Gedeihen brauchen.

Weitere gute Beetnachbarn sind:

  • Zucchini
  • Rettich
  • Pastinaken
  • Dill
  • Rote Beete
  • Mangold
  • Kopfsalat und Feldsalat

Was darf nicht neben Zwiebeln gepflanzt werden?

Doch die Zwiebel ist nicht für alle Pflanzen und Gemüsesorten ein günstiger Nachbar im Beet. Denn manche Pflanzen vertragen sich gar nicht mit dem Aroma des Gemüses. Das gilt unter anderem für Bohnen, deren Wachstum durch Zwiebeln beeinträchtigt wird. Auch Erbsen, verschiedene Kohlarten, sowie Radieschen, Kürbis und Spargel sind keine guten Nachbarn für Zwiebeln.

Wie pflegt man Zwiebeln?

Die wichtigste Aufgabe, der Gärtner beim Zwiebel-Anbau nachkommen sollten, ist das Unkrautjäten. Sobald die Zwiebeln dicker werden, benötigen sie deutlich mehr Wasser. Deshalb ist regelmäßiges Gießen – egal ob im Herbst oder Frühjahr – essenziell. Plant man seine Zwiebeln nach der Ernte einzulagern, gießt man sie in den letzten 14 Tagen vor der Ernte nicht mehr.

Wie lange braucht eine Zwiebel zum Wachsen?

Der Anbau von Zwiebeln erfordert Geduld. Je nach Sorte kann es mehrere Monate dauern, bis die Zöglinge bereit sind für die Ernte. In der Regel dauert es von der Aussaat bis zur Ernte mindestens vier Monate. Steckt man Zwiebeln, statt sie selbst auszusäen, sind die die Zwiebeln in der Regel um die drei Wochen früher reif.

Wie erkennt man, ob Zwiebeln reif sind?

Knicken die Blätter der Zwiebel über der erde ab, da der Blattansatz vertrocknet, beginnen sie zu vergilben und signalisieren so, dass sie bereit sind, geerntet zu werden. Ist das Laub vergilbt, sind die Zwiebeln besonders aromatisch und auch länger lagerfähig. Sind rund zwei Drittel aller Schlotten abgeknickt, kann die große Ernte beginnen.

Wie erntet man Zwiebeln richtig?

Gesteckte Zwiebeln aus dem Frühjahr können bereits im August geerntet werden, ausgeäste Exemplare meist erst etwas später. Wintersteckzwiebeln sind in der Regel schon im Mai bereit geerntet zu werden. Dazu wird zuerst der Boden mit einer Gartengabel aufgelockert, bevor die Zwiebeln aus dem Boden gezogen werden können.

Wie lange müssen geerntete Zwiebeln trocknen?

Anschließend sollten die Zwiebelschalen abtrocknen. Dazu kann man sie entweder für einige Tage auf der Erde liegen lassen oder am Laub regengeschützt aufhängen. Am längsten halten die Zwiebeln, wenn man sie auf einen trockenen Dachboden oder im mäßig warmen Heizungskeller aufbewahrt. Wichtig ist hierbei jedoch, dass man sie nie gemeinsam mit Kartoffeln lagern sollte, da diese Feuchtigkeit abgeben, die die Zwiebeln im Inneren verfaulen lassen.