Beim Hof der Familie Bauer in Filderstadt fehlte Geld in der Kasse. Offenbar haben Kunden für Kartoffeln und anderes am Selbstbedienungsregal zu wenig oder gar nichts bezahlt. Mit einem Aufruf wendet sich die Familie nun an ihre Kunden.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Harthausen - Knappe 30 Euro Verlust – das klingt zunächst nach nicht viel Geld. Ärgerlich ist es für die Familie Bauer dennoch. Und für den kleinen Betrieb, der Gemüse, Milch und mehr verkauft, ist der Schaden doch groß.

 

Jüngst haben es einige Kunden am Verkaufsregal wohl nicht so genau genommen mit der Ehrlichkeit. An dem Regal, welches am ehemaligen Hofladen der Bauers auf dem Aussiedlerhof Leerer Sack 20 aufgestellt ist, können sich die Kunden Kartoffeln, Salat und anderes nehmen und dafür Geld ins Kässchen werfen. Dieser Handel auf Vertrauensbasis läuft eigentlich gut, sagt die Landwirtin Christine Bauer. Vor wenigen Tagen allerdings sei es vermehrt zu Fehlbeträgen in der Kasse gekommen, „und dabei ging es eben nicht nur um zwei oder drei Euro“.

Die Unehrlichkeit könnte Konsequenzen haben

Die Familie hat reagiert und einen Zettel aufgehängt mit dem Aufruf, dass die Kunden ihre Waren doch bitte bezahlen mögen. „Gerne möchten wir hier mit unserem Verkaufsregal zur Grundversorgung an Lebensmitteln für Sie beitragen. Aber das Angebot kann nur aufrechterhalten werden, wenn Sie Ihre Produkte auch bezahlen!“ ist dort zu lesen. Sollten es die Kunden mit dem Bezahlen weiterhin nicht so genau nehmen, so sehe man sich gezwungen, das Regal zu schließen, heißt es dort weiter.

Neben dem Regal haben die Bauers auch einen Milchautomaten und einen sogenannten Regiomaten aufgestellt. In dem Automaten gibt es rund um die Uhr frische Eier, eingelegtes Gemüse und mehr. Hier funktioniert die Bezahlung verbindlich: Der Automat gibt die gewählten Produkte nämlich nur frei, wenn die eingeworfene Summe stimmt.

Der aktuelle Aufruf hatte offenbar eine positive Wirkung, berichtet Christine Bauer. Die Situation habe sich gebessert. „Es passt wieder“, sagt die Landwirtin. Für welche Produkte genau die Kunden nicht oder zu wenig bezahlt haben, lasse sich nicht nachvollziehen. Und auch nicht, wer die Bezahlmuffel waren. Zwar sei dort eine Kamera aufgestellt, „da sehe ich, dass die Kunden etwas ins Kässchen werfen, aber nicht, was genau“, sagt Christine Bauer. Sie hofft, dass das Regal nun weiterhin gut angenommen wird – und die Kunden das Angebot mit Ehrlichkeit honorieren.