Auch in Deutschland kann die Impfkampagne im Kampf gegen Corona jetzt wohl doch schon vor Weihnachten beginnen. Die hitzigen Diskussionen über die Dauer des Genehmigungsverfahrens offenbaren die Dialektik des Impfens. Entscheidend ist letztlich die Akzeptanz, und sie hängt am Vertrauen in die Wissenschaft und die Zulassungsbehörden, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Der Impfstoff gegen das Coronavirus hat in den vergangenen Tagen eine ätzende Nebenwirkung auf die deutsche Pandemiepolitik entwickelt: Alle Welt impft bereits, nur wir müssen noch warten – obwohl das Mittel, das in Großbritannien, den USA und Kanada schon zugelassen ist, aus einem deutschen Labor stammt. Vor diesem Hintergrund wuchs der Druck auf die Bundesregierung. Nun ließ sich der Genehmigungsprozess bei der Europäischen Arzneimittelbehörde auf wundersame Weise doch ein bisschen abkürzen. Auch bei uns soll der Impfmarathon noch vor den Weihnachtsfeiertagen beginnen – eine Woche früher, als zunächst angekündigt.