Vor einem Jahr kamen in China die ersten gentechnisch veränderten Babys zur Welt. Doch bis heute bleiben viele Fragen offen.

Stuttgart - Nach wie vor äußern sich offizielle Stellen nicht zum Aufenthaltsort des chinesischen Forschers: He Jiankui scheint verschwunden zu sein. Die Universität Shenzhen hat den Biophysiker gefeuert. Auch über den Gesundheitszustand der beiden Babys Lulu und Nana, die inzwischen hoffentlich ihren ersten Geburtstag erlebt haben, fehlen neue Informationen. Falls He Jiankui angestrebt hatte, über Nacht ein Superstar der Wissenschaft zu werden – dieses Ziel hat er nicht erreicht. Und das, obwohl der chinesische Forscher vor einem Jahr weltweit Aufsehen erregte. Er habe das Erbgut von zwei Kindern noch vor deren Geburt verändert, verkündete He Jiankui damals in einer Videobotschaft. Demnach sind Lulu und Nana die ersten Menschen mit manipulierten Genen, die sie auch an ihre Kinder weitergeben werden – ein Eingriff in die Keimbahn des Menschen also.