Akzeptanz Die grüne Gentechnik hat in Deutschland ein schlechtes Image. Etwa die Hälfte der Bevölkerung sei in absehbarer Zeit für Lebensmittel, die mithilfe der Gentechnik hergestellt wurden, nicht mehr zu erreichen, sagt Wolfgang Stroebe. Der Sozialpsychologe hat zahlreiche Umfragen und Interviews ausgewertet. Die ablehnende Haltung dieser Gruppe werde sich durch eine andere Definition von Gentechnik oder neue wissenschaftliche Studien nicht verändern, sagt der Professor der Universität Groningen.

 

Argumente Stroebe beschreibt das Selbstverständnis der Gentechnik-Skeptiker mit vier Schlagwörtern: Grüne Identität, Sorge um die Umwelt, moralische Verpflichtung und Vorliebe für Bio. Seine Empfehlung an die Befürworter gentechnisch veränderter (GV) Pflanzen basiert deshalb nicht auf Vernunft oder Information. Um erfolgreich zu sein, müssten GV-Lebensmittel entweder billiger sein oder dem Verbraucher einen anderen Vorteil bieten. „Entwickeln Sie Erdbeeren oder Tomaten, die wieder nach Erdbeere oder Tomate schmecken“, schlägt er vor. In den USA kommt jetzt ein Apfel auf den Markt, der nach dem Schneiden nicht mehr braun anläuft.

Unbehagen Peter Dabrock führt die pauschale Ablehnung der Gentechnik auf ein „kulturelles Unbehagen“ zurück, das sich nicht so leicht entkräften lasse. Helfen könnten dabei Regeln, die dieses Unbehagen aufgreifen, sagt der Theologe der Universität Erlangen-Nürnberg.