Der Rems-Murr-Kreis kann nur Wein? Von wegen! Wir stellen sieben Kaffeeröstereien und Cafés vor, bei denen Geschmack, Sortiment und Flair einfach passen.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Die Region zwischen Waiblingen, Backnang und Schorndorf ist vor allem als Weingegend bekannt – allerdings hat sich im Rems-Murr-Kreis längst eine lebendige Szene etabliert, die sich der Herstellung eines ganz anderen Getränks verschrieben hat: Passionierte Kaffeeröstereien zelebrieren das beliebteste Gebräu Deutschlands mit eigenem Handwerk, individuellen Philosophien und einem großen Angebot.

 

Caffé Pilu: Bella Italia in Waiblingen

Sebastiano Pilus große Leidenschaft ist der Kaffee. Foto: Heiko Potthoff

Sebastiano und Nicole Pilu etablierten das Caffè Pilu 2016 in der Stadtmitte von Waiblingen, inzwischen gibt es weitere Standorte in Waiblingen und Ludwigsburg. Das Team des Caffè Pilu legt Wert auf Vielfalt und Qualität – und hat für die Besucher immer ein paar freundliche Worte übrig. Im Trommelröstverfahren veredeln sie die Bohnen langsam und bewahren so die Aromen.

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Das große Sortiment umfasst 35 bis 38 verschiedene Sorten, darunter auch Bio- und Fairtrade-zertifizierte Varianten sowie besondere Specialty-Coffees. Besucher genießen hier nicht nur den Kaffee, sondern kaufen auch italienische Gebäcke, Spirituosen und andere Leckereien. Das Caffè Pilu bietet zudem Barista- und Latte-Art-Kurse sowie Röstereiführungen an und gewährt dabei Einblicke in die Kaffeekultur.

Mehr Informationen unter www.caffepilu.de

Apika Kaffee: CO2-neutral und mit Wohltätigkeits-Mischung

Der Showroom von Apika Kaffee Foto: Apika

Apika Kaffee in Waiblingen produziert CO₂-neutral und nutzt seit 2017 aluminiumfreie Verpackungen. Das Team will hochwertigen Kaffee für alle zugänglich machen und hält den Verkaufspreis bewusst unter 20 Euro pro Kilogramm – mit dem Versprechen, keine Kompromisse bei Qualität und Fairness einzugehen.

Rund 60 Prozent der Rohkaffees bezieht Apika aus langjährigen Kooperationen, wobei das Team stets auf Bohnen desselben Reifegrades achtet. Das Sortiment umfasst klassische Crema- und Espresso-Mischungen sowie Bio-Spezialitäten. Eine besondere „Herzens-Mischung“ unterstützt soziale Projekte in der Region, aktuell die Bürgerstiftung Waiblingen. Achtung: Ein klassisches Café gibt es hier nicht – aber einen Showroom, in dem Gäste die Sorten an unterschiedlichen Maschinen verkosten können.

Mehr Informationen unter www.apika-coffee.de

VonHermanns: Spezialitätenkaffee mit Tiernamen aus Winnenden

Fairness – und Hundenamen: VonHermanns in Winnenden Foto: VonHermanns

Ein Team aus vier Kaffeeliebhabern betreibt VonHermanns in Winnenden-Hertmannsweiler und konzentriert sich auf fair gehandelten Spezialitätenkaffee. Auffällig sind die Etiketten ihrer rund 20 verschiedenen Sorten: Jede Mischung trägt den Namen und Charakter einer Hunderasse, wie der „Besonnene Bloodhound“ oder der „Spritzige Dalmatiner“.

Die Bohnen stammen aus traditionellen Anbaugebieten wie Äthiopien oder Brasilien und erreichen Specialty-Coffee-Qualität. Das Team setzt bewusst auf hellere Röstprofile, um die Vielfalt der Aromen hervorzuheben. Im angegliederten Café genießen Kunden Kaffeespezialitäten, hausgemachte Kuchen und ein Frühstück mit regionalen Zutaten. Zudem bietet VonHermanns Homebarista-Trainings und Latte-Art-Kurse an.

Mehr Informationen unter www.facebook.com/vonhermanns

Laufenmühle: Inklusion und Bio-Kaffee im Wieslauftal

Fairer Handel und Inklusion spielen bei der Laufenmühle eine große Rolle. Foto: Rösterei Laufenmühle

Die Kaffeerösterei Laufenmühle in Welzheim ist eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen und Teil der Christopherus Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Laufenmühle. Hier steht die gesellschaftliche Teilhabe durch Arbeit im Vordergrund, vom Abwiegen des Rohkaffees bis zum Verpacken. Seit 15 Jahren röstet die Laufenmühle ausschließlich biozertifizierten, fair gehandelten Spezialitäten-Kaffee kleiner Kooperativen aus sechs bis acht Ursprungsländern.

Sie bezieht diese über Partner wie die Speicherstadt-Rösterei und pflegt persönliche Kontakte zu Produzenten in Honduras oder Peru. Zum 15-Jahr-Jubiläum kreierte die Rösterei einen limitierten Jubiläums-Blend. Im angeschlossenen Sinnes-Erfahrungsfeld „Eins + Alles“ genießen Besucher den Kaffee und nehmen an Röstereiführungen mit anschließenden Verkostungen teil.

Mehr Informationen unter einsundalles-shop.de

Explorer Coffee: Entdeckergeist und Genuss in Winnenden

Bei Explorer Coffee gibt es regelmäßig Vorführungen. Foto: Explorer Coffee

Cindy und Christoph Schubert betreiben seit 2004 das Explorer Coffee in Winnenden, eine private Kaffeerösterei mit angeschlossenem Café. Im schonenden Trommelröstverfahren veredeln sie in kleinen Chargen rund 20 verschiedene Kaffeesorten, darunter sortenreine Spezialitäten und Bio-Kaffees und Spezialröstungen wie Whiskey-Barrel-Espresso. Sie wurden bereits mehrfach vom „Feinschmecker“ als eine der besten Röstereien Deutschlands ausgezeichnet.

Explorer Coffee bezieht den Großteil der Rohkaffees aus Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien und legt Wert auf persönliche Beziehungen zu den Kaffee-Farmern. Nach einem Hochwasserschaden im Jahr 2024 erstrahlt das Café frisch saniert und lädt zum Verweilen bei hausgemachtem Gebäck und kleinen Frühstücksangeboten ein. Regelmäßige Röstereivorführungen gewähren Einblicke in die Handwerkskunst.

Mehr Informationen unter explorercoffee.de

Nautilus Kaffeerösterei: Schorndorfs minimalistischer Kaffeetreff

Genossen wird bei Nautilus auch im Gewölbekeller. Foto: Nautilus Kaffee

Laura Feyel und Tassilo Hang eröffneten 2020 die Nautilus Kaffeerösterei in der Altstadt von Schorndorf. Ihr Konzept ist klar und minimalistisch: „Was wir anbieten, möchten wir gut machen.“ Gäste genießen an der Kaffeebar selbst gerösteten Kaffee und selbst gebackene schwedische Zimtschnecken. Sie veredeln den Kaffee auf einer Trommelröstmaschine.

Das Sortiment umfasst etwa 20 wechselnde Spezialitätenkaffees, oft kleine Ernten, sowie eine dauerhaft erhältliche Hausmischung namens „Alva“ mit schokoladigen und nussigen Noten. Die Rohkaffees stammen von kleinen Zwischenhändlern; viele sind biozertifiziert. Nautilus versteht sich als Ort, an dem „Kaffee und Gebäck auf Menschen trifft“. Das Café bietet Sitzplätze drinnen und draußen sowie im Gewölbekeller.

Mehr Informationen unter www.nautilus-kaffee.de

Höhnekaffee in Bittenfeld: Exklusive Röstungen und eine „Kaffeereise“

Höhnekaffee setzt auf kleine Chargen und besondere Angebote. Foto: Johannes Höhne

Johannes Höhne eröffnete Höhnekaffee im Juni 2021 in Waiblingen-Bittenfeld. Der Shopröster verarbeitet kleine Chargen hochwertiger Rohkaffees direkt in seinem Café. Eine helle Röstweise, selbst bei Espressosorten, soll die feinen Aromen der Bohnen erhalten und Bitterkeit vermeiden. Stammkunden sind oft die ersten, die neue Proberöstungen verkosten dürfen.

Das aktuelle Sortiment umfasst zwölf Sorten, darunter die eigene Mischung „Der Bittenfelder“. Zur Weihnachtszeit gibt es zudem einen saisonalen „Bittenfelder Weihnachtskaffee“. Die Rohkaffees stammen unter anderem aus Brasilien, Indien und Äthiopien, mit Fokus auf Transparenz der Produzenten. Höhnekaffee bietet zudem Kaffeetastings, Baristakurse und einen als „Kaffeereise“ betitelten Kurs inklusive Shorwöstung an. Zu kaufen gibt es hier außerdem griechisches Olivenöl und -honig, Bergtee sowie Vanilleschoten.

Mehr Informationen unter www.hoehnekaffee.de