Kalt, grau und keine Lust auf 2-3-G-Diskussionen vor dem Weihnachtsmarktbesuch? Unser Weinquartett testet eine Glühwein-Alternative für zu Hause.

Chefredaktion : Holger Gayer (hog)

Lauffen am Neckar - Vor einem Jahr habe ich zum ersten Mal mit einer vinologischen Überzeugung gebrochen. Niemals, dachte ich bis dahin, würde ich eine Flasche fertig gebrauten Glühweins kaufen. Wenn überhaupt, sollte dieser alkoholisierte Pansch-Punsch beim Besuch des Weihnachtsmarkts konsumiert werden. Doch dann kam Corona, der Weihnachtsmarkt ging, die Lust auf Glühwein erschien – wie ein nicht zu bändigender Phantomschmerz.

 

Gerüstet für trübes Wetter

Nun, da es in Sachen Wetter und Veranstaltungen wieder trüb wird, bin ich gerüstet. Ich habe den weißen Glühdrink vom Weingut Seybold in Lauffen erstanden. Erstens, weil der so kräutrig-würzig nach Salbeitee schmeckt, dass ich glaube, damit auch Erkältungen vertreiben zu können. Zweitens, weil Christian Seybold den historischen Eiskeller in Lauffen wieder begehbar gemacht hat. Mitten in einem Terrassenweinberg lag das historische Kleinod über Jahre hinweg brach. Jetzt kann man den Eiskeller wieder besichtigen und vielleicht sogar einen Glühdrink zu sich nehmen, wenn man bei Seybolds anfragt.

Das Urteil der Weinrunde: 

Harald Beck Als Verantwortlicher für die Glühweinversorgung unserer Skizunft sage ich ganz klar: ein Viertel trocknen Weißen dazu, dann passt das.

Kathrin Haasis Den Eiskeller würde ich mir lieber bei einem kühlen Glas Weißwein anschauen. Glühwein ist mir meist zu süß, dieser in jedem Fall auch.

Michael Weier Vor Jahren hat mich mein Chef mal zum Glühweintest auf den Weihnachtsmarkt geschickt. Ein süßer Horror für meinen Magen. Dieses flüssige Hustenbonbon hätte da reingepasst.

2017er Glühdrink weiß, 4,99 Euro, Weingut Seybold, Lauffen am Neckar, Telefon 071 33/128 99, www.weingut-seybold.de