Im Land sollen mehr Kinder an gute und gesunde Lebensmittel herangeführt werden. Nun war der Auftakt zu einem Förderprojekt der Meistervereinigung Gastronom, der AOK Baden-Württemberg und des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Fellbach.

Fellbach - Dort, wo in Fellbach die Tomaten reifen, Erdbeeren duften und knackige Gurken wachsen, fand am Mittwochnachmittag die Auftaktveranstaltung zu einem gemeinsamen Förderprojekt der Meistervereinigung Gastronom, der AOK Baden-Württemberg und des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz statt. Bislang ist die „Schlemmerbande“ ein Einzelprojekt in Esslingen. Dort können Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren ein Jahr lang in die Bereiche Gastronomie und regionale Lebensmittelerzeugung hinein schnuppern. „Ich esse so gerne und jetzt kann ich auch schon ein bisschen kochen“, verrät Daniel, der aktuell bei der Schlemmerbande dabei ist.

 

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch ist begeistert von den Kenntnissen der Kinder

Das Projekt läuft seit vier Jahren so erfolgreich, dass es nun auf ganz Baden-Württemberg ausgedehnt wird. 14 Einzelgruppen werden in den nächsten Jahren gebildet. „So soll landesweit ein Netzwerk entstehen“, erklärte Matthias Kübler, Gastronom aus Kirchheim-Teck und Mitglied der Meistervereinigung Gastronom. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch war begeistert von den Kenntnissen der Kinder und betonte: „Wenn wir bewusstere Verbraucher haben möchten, müssen wir ganz unten anfangen.“ Kinder für Nahrungsmittel und fürs Essen zu begeistern sei da der richtige Weg.

Gesundheits- und Ernährungsfragen spielen bei der AOK eine große Rolle

Gesundheits- und Ernährungsfragen spielen bei der AOK naturgemäß die Hauptrolle: „Wir haben uns angeschlossen, weil wir lieber aktiv was tun, statt immer nur darüber zu reden“, sagte die Gabriele Weidner von der Gesundheitsförderung der AOK.Daniel, Jakob, Achim und Maria aus Esslingen waren mit ihrer Gruppe auf dem Biobauernhof, mit dem Jäger im Wald und natürlich auch mal richtig gut essen. „Die Kinder der Schlemmerbande haben vier Kochtermine bei Kollegen der Meistervereinigung, besuchen vier regionale Erzeuger und einmal dürfen sie gemeinsam mit ihren Eltern richtig fein essen gehen“, sagte Uwe Staiger, Vorsitzender der Meistervereinigung Gastronom. Sogar beim Neujahrsempfang der Landesregierung waren sie dabei. Klar, dass da was hängen bleibt: „Unsere Kinder kennen die Namen ganz vieler Kräuter“, sagte die Betreuerin der Esslinger Gruppe. Auch wie man einen Tisch schön deckt und das Essen richtig serviert, bleiben keine Rätsel.

Maria mag übrigens immer noch am liebsten Spaghetti mit Tomatensoße. Nur kocht sie die jetzt selbst aus frischen Tomaten, würzt mit Basilikum und schneidet Mozzarella hinein. Und aufs Etikett der Ketchup-Flasche schaut sie jetzt auch: „Wie viel Zucker da drin ist, das weiß ja in meiner Familie sonst keiner“, erklärte sie selbstbewusst.