Genuss-Sache Mit den besten Empfehlungen

Ein Beispiel, wie man sich heute über Restaurants informiert: World of Mouth. Foto: WoM

Wohin geht man essen? Auf wen kann man sich verlassen? Unsere Kulinarikredakteurin Anja Wasserbäch macht sich Gedanken über Restauranttipps.

Freizeit & Unterhaltung: Anja Wasserbäch (nja)

 

Im Schwäbischen gibt es die Binse „Net gmotzt isch globt gnug“. Das ist Humbug: Mit Lob sollte man nicht sparsam sein. Gerade was gute Restaurants angeht. Es kommt des Öfteren vor, dass mich Menschen nach Tipps fragen: Beste Ramen in Hamburg? Glutenfreies Fine Dining in London? Selbst via Social Media schreiben mich Menschen an, die demnächst in Hamburg sind – und dort gerne gut essen gehen wollen. Schwierig wird es, wenn ich den Geschmack der Fragenden nicht gut kenne. Denn über nichts lässt sich bekanntlich besser streiten als über Geschmack.

Verlass ist auf Menschen mit Fachkenntnis

Selbst über die Auswahl beziehungsweise die Anzahl der Sterne des „Guide Michelin“, der als eine der verlässlichsten offiziellen Quellen gilt, gehen die Meinungen weit auseinander. Was man braucht, sind aber Tipps für den Alltag. Und da verlasse ich mich gerne auf Menschen mit Fachkenntnis. Die Wirtsleute der Wielandshöhe etwa haben auf Instagram ihre Empfehlungen auf Google Maps (in ganz Baden-Württemberg bis nach Frankreich) veröffentlicht. Die habe ich gleich mit meinen gespeicherten Restaurants synchronisiert. Überhaupt habe ich es mir angewöhnt, Lokale sogleich digital zu speichern, sobald mir jemand eines empfiehlt. Seitdem sieht Google Maps bei mir sehr lustig aus.

Wo Köchinnen und Köche essen gehen

Gut ist auch die „World of Mouth“-App, zumindest für Großstädte in Deutschland, aber eben auch für den Kurztrip nach Paris, Barcelona oder weiter weg. Hier empfehlen Köchinnen und Köche, weit gereiste Menschen, die sich Foodies nennen, ihre liebsten Orte: Da ist alles dabei, die besten Burger in Soho, tolle Tapas in Barcelona, Hausmannskost in Paris. Rund 700 Expertinnen verraten ihre liebsten Läden. Es gibt keine Punkte, keine Sterne, es sind schlichte, persönliche Tipps.

Schimpfen kann ich übrigens auch sehr gut: nämlich dann, wenn ich mich übers Ohr gehauen fühle. Das aber ist ein anderes Thema.

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