Sechs Weine aus sechs Ländern: In der Cafeteria von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten dreht sich alles um die Vielfalt des Genusses. Starwinzer Kai Schubert aus Neuseeland begeistert am Ende mit einer ganz besonderen Zugabe.

Lokales: Matthias Ring (mri)

In der Weinwelt spricht man viele Sprachen, kennt blumige Ausdrücke, aber auch derbere Beschreibungen. „Katzenpipi im Stachelbeerbusch“ sagt Kai Schubert über das Aroma mancher Sauvignon Blancs. Das kann man von seinem wirklich nicht behaupten, der im filigranen Loire-Stil ausgebaut ist und schöne Zitrusnoten hat.

 

Schubert ist 1998 von Waiblingen nach Neuseeland ausgewandert und Stargast einer Premiere im Pressehaus. Nach den viel beachteten Ausgaben der Württemberger Weinmeisterschaft von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten „kann man den Blick auch mal etwas weiten“, wie Holger Gayer, Geschäftsführender Redakteur unserer Zeitung „mit dem schönsten Nebenjob der Welt – Weinkolumnist“, sagt. Die Weinweltreise ist eine Kooperation mit den Backnanger Weinhändlern Vioneers, kompetent vertreten durch den Marketingleiter Dirk Pohl und der Sommelière Theresa Schmidt.

Im Gegensatz zu kalifornischen sind Weine aus Portugal noch unterschätzt

Etwa 50 Leserinnen und Leser sind ins Pressehaus gekommen, darunter Marcus Philipp, Weinliebhaber und Chef der hippen City-Gastrobetriebe Tatti und Gian Paolo e Marco. Zur Stärkung bringen Stephan Beck und sein Sohn David vom Team Real Smoke BBQ, deutscher Vizemeister der Grill-Profis, 300 Grillspieße in Umlauf. Das Duo Kim Hofmann & Werner Acker begleitet das Programm mit Songs aus den sechs Ländern, die im Fokus der Weinreise stehen.

Das heißt: eigentlich sind es sieben Länder, denn zur Einstimmung wird ein Winzersekt vom Weingut Sterneisen aus dem Remstal ausgeschenkt. Dann aber wird es wirklich international: „mit einem frischen Weißwein, der viel Spaß macht“, wie Theresa Schmidt sagt. Er ist aus dem Douro-Tal, aus Portugal also, „das immer noch ein bisschen underrated im Vergleich zu den großen Weinländern ist“, stellt Dirk Pohl fest. Kalifornien hingegen ist das viertgrößte Anbaugebiet der Welt und mit einem wuchtigen Sand Point Chardonnay vertreten.

Ein Merlot vom einzigen Weingut Ecuadors und ein Pinot Noir der Spitzenklasse

Nach einem erstaunlich leichten Roten La Zorrita aus Spanien sowie einem würzigen Malbec aus Argentinien kommt ein absoluter Exot in die Runde: ein Armonia Merlot vom einzigen Weingut in Ecuador. Kuriose Geschichte: In der Nähe des Äquators kann sogar zwei- bis dreimal im Jahr geerntet werden, weiß auch Kai Schubert, der seine Diplomarbeit über tropischen Weinanbau geschrieben hat.

Aber Schuberts eigene Geschichte ist noch unterhaltsamer: wie er schon als junger Kerl sein Geld statt in Mofas lieber in Premier Crus investierte, und wie er sich nach seiner Lehre im Weingut Dr. Loosen und Studium in Geisenheim aufmachte, „den heiligen Gral des Pinot Noir zu suchen“. In Neuseeland ist er schließlich fündig geworden, wo er zu einem der besten Pinot-Noir-Macher weltweit aufgestiegen ist. Einen davon gibt es außerhalb des Weinpakets als Zugabe: einen Wairarapa 2019.