Im Pazifik gibt es ein Plateau, das sich 3,5 Kilometer vom Meeresboden erhebt. Geologen haben nun entdeckt, dass es sich um die Überreste eines erloschenen Vulkans handelt – des größten der Welt.

Stuttgart - Im Pazifischen Ozean haben Geologen den größten Vulkan der Erde entdeckt. Das auf den Namen Tamu getaufte Massiv ragt etwa 3,5 Kilometer vom Meeresgrund empor und bedeckt eine Fläche von ungefähr 310 000 Quadratkilometern, wie die Forscher in der Fachzeitschrift „Nature Geoscience“ berichten. Damit ist es fast so groß wie Deutschland. Tamu kann es sogar fast mit dem größten Vulkan des Sonnensystems aufnehmen, dem Olympus Mons auf dem Mars. Dieser ist mit 20 Kilometern zwar höher, bedeckt aber eine ähnlich große Fläche wie der Tamu.

 

Die Vulkanformation im Pazifik war Geologen bereits bekannt. Bisher ging man jedoch davon aus, dass sie sich aus mehreren Vulkanen zusammensetzt. Mit Gesteinsproben und seismischen Sensoren deckten die Forscher nun auf: „Das Tamu-Massiv ist der größte bekannte, einzeln stehende Zentralvulkan der Welt.“ Die Megavulkane der Erde seien wenig erforscht, weil sie sich im Meer verstecken. Es könnte also noch andere Giganten geben, sagt der Hauptautor William Sager.

Das Tamu-Massiv mit seiner „breiten und abgerundeten Kuppel“ befindet sich etwa 1600 Kilometer östlich von Japan. Es formte sich aus erstarrtem Magma nach einer Eruption vor rund 144 Millionen Jahren. Laut Sager ist es unwahrscheinlich, dass der Vulkan noch aktiv ist.

Mit dem Namen Tamu erwies Sager der US-Universität die Ehre, wo er 29 Jahre lang lehrte: der Texas A&M Universität. Kürzlich wechselte der Forscher zur Universität Houston.