Georgisch-norwegischer Abend am Donnerstag im Literaturhaus mit Russudan Meipariani.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Stuttgart - Wer richtig gute Krimis lesen will, der schwört auf jene aus Norwegen. Deshalb sind ja auch viele von denen fürs Fernsehen verfilmt worden. Dass die Schriftsteller dort noch viel mehr können als kriminell schreiben, das wurde in diesem Jahr bei der Frankfurter Buchmesse deutlich mit Norwegen als Gastland. In musikalischer Hinsicht wird die Luft da schon dünner. Wer melancholischen Jazz mag, erinnert sich noch gerne an die vielen Stuttgarter Auftritte des norwegischen Saxofonisten Jan Garbarek, aber dann . . .

 

Wie gut, dass jetzt hier in Stuttgart die aus Georgien stammende Musikerin Russudan Meipariani lebt. 2002 war sie im Rahmen eines Austauschprogramms ein Jahr lang studieren in Oslo. Damals lebte sie noch in Tiflis, und dieses Land im hohen Norden war da für sie eine Art Sehnsuchtsort.

Gesang mit Naturklängen

Und sie ist dort fündig geworden, etwa mit Aashild Vetrhus, Sängerin, Komponistin und Lehrerin. Für einen Auftritt in Stuttgart haben sie sich zusammengetan mit dem norwegischen Pianisten Andreas Ulvo. Nordöstliche Klänge und Poesie heißt ihr Programm für ihren Auftritt an diesem Donnerstag, 21. November, um 19.30 Uhr im Literaturhaus im Nachgang der Buchmesse. „In Norwegen wird die Gesangstradition noch sehr gepflegt“, weiß Meipariani, „und der Gesang hat viel mit Naturklängen zu tun“.

Der Zauber der Sprache

Das trifft auch den Nerv der Georgierin, was sie schon in ihren Konzerten hier im Laboratorium oder im Linden-Museum bewiesen hat. Dem Zauber der Sprache sind eh beide verfallen, deshalb trägt im Literaturhaus die Norwegen-Kennerin Ulrike Bohnet Lyrik aus Norwegen vor. „Poetisch, wild und zauberschön: Ein Experiment im Hier und Jetzt“ versprechen die Künstler. Und darauf kann sich das Publikum nun wirklich verlassen.