Über die Hälfte der Geschädigten hat nach Geothermie-Schäden in Böblingen das Schadensersatz-Angebot der Allianz angenommen. Betroffen waren rund 200 Häuser.

Böblingen - Nach Geothermie-Schäden an rund 200 Häusern in Böblingen hat zwar mehr als die Hälfte der Geschädigten das Schadensersatz-Angebot der Allianz angenommen. Sie erhalten aberbis Ende Juli 2019 zunächst weniger Geld als erhofft, weil die Allianz zunächst Mittel zurückstellen muss, wie das Versicherungsunternehmen am Montag mitteilte.

 

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Demnach will die Allianz rund 3,15 Millionen Euro an einen Teil der Geschädigten auszahlen, das wären zwei Drittel der zur Verfügung stehenden Versicherungssumme von 5 Millionen Euro. Pro Kopf erhalten Geschädigte also zunächst nur 40,36 Prozent statt der ursprünglich erwarteten 63,97 Prozent. Weitere 20 Betroffene haben das Angebot laut Allianz noch nicht angenommen oder Widerspruch eingelegt, mit weiteren wird gerechnet. Sind die möglichen oder bereits geführten Gerichtsverfahren zu Ende oder ist die Verjährungsfrist abgelaufen, könne die restliche Summe an die Geschädigten gezahlt werden.

In den Jahren 2006 bis 2008 hatten in Böblingen fehlerhafte Bohrungen stattgefunden. Das Prinzip der Erdwärmebohrung besteht darin, dass eine Flüssigkeit sich tief in der Erde erwärmt, von dort nach oben gebracht und dann zum Heizen und zur Warmwasserbereitung benutzt wird. Bei den tiefsten Bohrungen dient die Geothermie auch der Stromerzeugung. Probleme wie in Böblingen gab es in der Vergangenheit nur vereinzelt.