Als Reaktion auf die Krankenhausreform des Bundes hat sich auch der Calwer Landrat zu Wort gemeldet.

Die geplante Krankenhausreform des Bundes hat in den vergangenen Monaten für Verunsicherung gesorgt. Auch im Landkreis Calw könnte sie Auswirkungen auf die Krankenhäuser in Calw und Nagold haben, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts in Calw. Die Kliniken in Calw und Nagold gehören ebenso wie die in Böblingen und Leonberg zum Klinikverbund Südwest.

 

„Eine der wesentlichen Herausforderungen der Krankenhausreform ist die Neustrukturierung des stationären Angebots“, berichtet die Sprecherin des Landratsamts, Janina Dinkelaker. Insbesondere in ländlichen Regionen wie dem Landkreis Calw sei es wichtig, dass Krankenhäuser erhalten bleiben und zukunftsfähig aufgestellt werden. „Sie sind oft die einzige Möglichkeit, um eine adäquate medizinische Versorgung in der Nähe der Wohnorte zu gewährleisten.“

Der Landrat Helmut Riegger unterstreicht: „Es ist wichtig, dass die Krankenhausreform nicht auf Kosten der medizinischen Versorgung der Bevölkerung geht. Wir müssen wegkommen vom reinen Effizienzdenken in Fallzahlen.“ Die Krankenhäuser auf dem Land müssten erhalten bleiben, gleichzeitig aber auch modernisiert und zukunftsfähig aufgestellt werden. „Hier geht der Landkreis mit dem neuen Gesundheitscampus in Calw und der Sanierung des Krankenhauses in Nagold bereits beispielhaft voran.“ Nichtsdestotrotz brauche man dringend und schleunigst eine Strukturreform. „Denn der Großteil der Kliniken in öffentlicher Hand befindet sich in einer massiven finanziellen Schieflage. Hier können wir nicht mehr bis zum Jahresende abwarten, es muss sich sofort etwas ändern.“