Geplanter Börsengang Porsche, die Geldmaschine

Führte Porsche so erfolgreich, dass er nun auch VW-Chef wird: Oliver Blume Foto: dpa/Sven Hoppe

Der Börsengang hat für Porsche symbolische Bedeutung. VW dagegen bringt er reichlich Geld ein, meint Redakteur Klaus Köster.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau : Klaus Köster (kö)

Eines von 30 Autos, die der Volkswagen-Konzern im vergangenen Jahr verkaufte, war ein Porsche. Betrachtet man dagegen die Gewinne, steigt die Bedeutung des Stuttgarter Autoherstellers enorm – denn jeder vierte Euro Betriebsgewinn des Wolfsburger Konzerns kam aus Zuffenhausen. Porsche ist für VW nicht nur eine Geldmaschine, sondern auch ein Imageträger, dessen Glanz auf den Industriegiganten am Mittellandkanal abstrahlt.

 

„Der Mythos Porsche lebt und wird nie untergehen“, waren die letzten Worte, die Porsche-Miteigentümer Wolfgang Porsche vor 13 Jahren sprach, bevor das Unternehmen im VW-Konzern aufging. Nun, mit dem Börsengang, wird diese Entscheidung, die aus dem verlorenen Übernahmekampf um VW resultierte, teilweise rückgängig gemacht. Für Porsche selbst hat der Börsengang aber eher symbolische Bedeutung. Es sind lediglich stimmrechtslose Vorzugsaktien, die notiert werden – die neuen Miteigentümer vom Kapitalmarkt werden bei dem Sportwagenhersteller nichts zu melden haben.

Der Börsengang der Zuffenhäuser verschafft vor allem dem Volkswagen-Konzern mehr Freiheiten, der dadurch Milliarden für seine Investitionen in neue Technologien freisetzen kann. Einmal mehr agiert Porsche als Geldmaschine von VW. Die Frage ist allerdings, ob VW und die Familien nicht einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt gewählt haben, zu dem es schwierig sein wird, die Anteile zu ihrem wahren Wert zu versilbern.

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