Im Vorfeld der Bürgerinformation werben die Gegner der Anlage mit Flugblättern für ihre Argumente.

Ditzingen - Sie haben Flugblätter verteilt und Kurzfassungen davon im Stadtgebiet aufgehängt. Die Anwohner eines geplanten Jugendfreizeitplatzes in der Kernstadt haben wenige Tage vor der Bürgerinformation nochmals mit deutlichen Worten auf ihr Anliegen hingewiesen: sie wollen den Platz an der Konrad-Kocher-Schule verhindern. „Wenn das so verwirklicht wird, sind wir einer Dauerparty mit allen Begleiterscheinungen ausgesetzt – unsere Wohnumgebung wird auf Dauer massiv gestört sein“, befürchten sie.

 

Weiter heißt es: „Was die Folgen eines ungestörten Treffpunkts für die Ditzinger Drogenszene bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen.“ Der Sprecher der Gegner, die sich in einer Anrainergesellschaft zusammengeschlossen haben, ist Hans-Peter Bauer. Er hat sein Kommen bei der Bürgerversammlung zugesagt. Diese findet an diesem Donnerstag in Ditzingen statt.

Bisher kein Gespräch zwischen den Gruppen

Bauer hatte sich mehrfach in deutlichen, auch scharfen Worten mit seinem Anliegen an die Ditzinger Stadtverwaltung gewandt. Er hatte zudem ein direktes Gespräch mit den Jugendlichen gewünscht, was diese jedoch abgelehnt haben – mit Verweis auf die ihrer Meinung nach überzogenen Worte Bauers. Statt dessen verwiesen sie auf die Bürgerinformation, bei der die Möglichkeit zur Diskussion gegeben werden soll.

Der Gemeinderat hatte die Bürgerversammlung gefordert, ehe er über das Projekt an diesem Standort entscheidet. Er will die Argumente des Abends in der Abwägung für oder gegen den von den Jugendlichen favorisierten Standort aufnehmen. Der Jugendgemeinderat hatte mehrere Areale in der Kernstadt von Ditzingen mit dem Stadtjugendpfleger Roger König besichtigt und auf ihre Tauglichkeit hin geprüft. Ein wichtiges Kriterium war die Erreichbarkeit gewesen.

Der Platz soll mit einem überdachten Pavillon, einer Grillstelle mit Sitzgelegenheiten und wenn möglich mit freiem WLAN ausgestattet werden. Direkt daneben befindet sich ein Fußball- und Basketballfeld, das von den Jugendlichen mitgenutzt werden könnte.

Mögliche Folgen im Vorfeld geprüft

Die Folgen eines solchen Platzes hat die Verwaltung im Vorfeld prüfen lassen. Die Polizei empfahl zum Beispiel, den Platz regelmäßig durch die City-Streife zu kontrollieren, sowie Kontakt zu halten mit dem Jugendsachbearbeiter der Polizei. Auf diese Weise soll verhindert werden, „dass sich einzelne Gruppierungen auf das Schulgelände zurückziehen“. Andernfalls sei dort mit Lärmbelästigungen für die angrenzenden Bewohner und zudem mit einer Vermüllung zu rechnen.