Gerhard Mayer-Vorfelder eckte in seinem Leben oft an. Zu seinem Tod gibt es nun von allen Seiten Trauerbekundungen und es herrscht Bestürzung. Von Bernd Wahler bis Sepp Blatter.

Stuttgart - Der Tod von Gerhard Mayer-Vorfelder im Alter von 82 Jahren hat am Dienstag für große Bestürzung in Politik, Sport und Gesellschaft gesorgt. Zahlreiche ehemalige Weggefährten reagierten mit Trauer und Mitgefühl und würdigten die Verdienste des langjährigen VfB- und DFB-Präsidenten sowie des Kultusministers von Baden-Württemberg.

 

Wir haben die Reaktionen zusammengestellt:

Joseph Blatter (Fifa-Präsident): „Fifa-Ehrenmitglied Gerhard Mayer-Vorfelder, ein ganz Großer, hat uns verlassen. Dein Lebenswerk bleibt in Erinnerung.“

Wolfgang Niersbach (DFB-Präsident): „Mit Gerhard Mayer-Vorfelder geht eine prägende Figur des deutschen Fußballs. Ich habe ihn in all den Jahren immer als gradlinigen, entschlossenen und kompetenten Menschen kennengelernt, der sich mit viel Engagement für den Sport eingesetzt hat und dabei immer die Bedürfnisse der Spieler im Blick hatte. Seine Ideen und sein Einsatz haben dem Fußball wichtige Impulse gegeben, von denen wir alle heute profitieren. Die aktuellen Erfolge mit dem Gewinn der WM als Höhepunkt gehen auf richtungsweisende Weichenstellungen der Vergangenheit zurück, die Gerhard Mayer-Vorfelder maßgeblich mitgestaltet hat.“

Theo Zwanziger (ehemaliger DFB-Präsident, teilweise als Doppelspitze mit Mayer-Vorfelder): „Ich habe ihn immer sehr geschätzt und sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet. Er war sicherlich in erster Linie ein Mann der Profis, der aber auch einen Blick für die Sorgen der Amateure hatte. Seine größte Leistung war gewiss die totale Veränderung der Nachwuchsförderung ab 2002 in Deutschland. Der Ausbau der Leistungszentren ist sein Verdienst - und damit ist er für mich der eigentliche Vater des WM-Erfolgs 2014. Ohne diese Maßnahmen hätten wir Spieler wie Mesut Özil, Mario Götze und Mats Hummels überhaupt nicht gefunden.“

Bundestrainer Joachim Löw: „Mit ihm konnte man wunderbar über Fußball diskutieren, auch kontrovers. Ich bin ihm für Vieles sehr dankbar. Mich stimmt die Nachricht vom Tod von Gerhard Mayer-Vorfelder sehr traurig und meine Gedanken sind bei seiner Frau Margit und seiner Familie. Gleichzeitig verbinden mich viele positive Erinnerungen und Erlebnisse mit „MV“, sowohl aus unserer gemeinsamen Zeit in Stuttgart, wo ich ihn als Spieler und Trainer kennenlernen durfte, als auch später beim DFB.“

Auch die Bundesliga-Vereine trauern

Reinhard Rauball (Liga-Präsident): „Mit Gerhard Mayer-Vorfelder verliert der deutsche Fußball eine seiner bedeutendsten Persönlichkeiten, vor allem durch sein Wirken für den Profifußball hat er Maßstäbe gesetzt. Für den damals noch beim Deutschen Fußball-Bund angesiedelten Profifußball war Gerhard Mayer-Vorfelder als Ligaausschuss-Vorsitzender zwischen 1986 und 2000 ein großartiger Impulsgeber und Motor auf dem Weg in die Eigenständigkeit der Bundesliga und der 2. Bundesliga durch die Gründung des Ligaverbandes vor 15 Jahren.“

Bernd Wahler (Präsident VfB Stuttgart): „Der Tod unseres Ehrenpräsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder ist ein großer Verlust für die VfB-Familie. Mit ihm verlieren wir eine der prägendsten Persönlichkeiten der Vereinsgeschichte und des deutschen Fußballs. Der VfB hat Gerhard Mayer-Vorfelder sehr viel zu verdanken. Er war ein weitsichtiger Vordenker, der sich mit Herzblut für die Interessen seines VfB und des gesamten Fußballs eingesetzt hat.“

Winfried Kretschmann (Ministerpräsident Baden-Württemberg/Grüne): „Mit Gerhard Mayer-Vorfelder verliert unser Land einen authentischen Charakter, einen streitbaren Geist und einen der bekanntesten Politiker der jüngeren Landesgeschichte.“

Fritz Kuhn (Oberbürgermeister von Stuttgart): „Wir trauern um einen großen Stuttgarter Bürger, der sich in Politik und Sport um unser Land und unsere Stadt verdient gemacht hat. Mein tiefempfundenes Mitgefühl gilt seiner Frau, den Kindern und der gesamten Familie. Gerhard Mayer-Vorfelder war ein streitbarer und leidenschaftlicher Mensch, als Politiker wie als Sportfunktionär. Ich persönlich habe seine Art der politischen Debatte, das Ringen um Präzision in der Argumentation, sehr geschätzt und ihn als aufrechten, geradlinigen und menschlichen Gesprächspartner geachtet.“

CDU-Landeschef Thomas Strobl und CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf: „Die CDU Baden-Württemberg hat eine ihrer prägendsten Persönlichkeiten verloren - einen Kämpfer, der keiner Auseinandersetzung aus dem Weg ging. Kampfeslustigtig, furchtlos und gerne provozierend, verlässlich und standhaft: So hat Gerhard Mayer-Vorfelder Debatten geführt und Politik gemacht. Mit seiner unermüdlichen Schaffenskraft und Bodenständigkeit hat er sein Leben in den Dienst seiner Heimat Baden-Württemberg und seiner CDU gestellt.“

Viele Bundesliga-Vereine zeigen auf Twitter ihre Trauer: