Die Feuerwehr hat den Brand schnell im Griff. Am Freitag bleibt die Schule zu.

Leonberg - Glück im Unglück: Flammen schlagen am Donnerstagnachmittag im Obergeschoss der Gerhart-Hauptmann-Realschule in die Höhe, dichter Rauch steigt in den grauen Leonberger Himmel. Ein Großaufgebot von Polizei und Feuerwehr muss anrücken. Doch glücklicherweise wird niemand ernsthaft verletzt, nur ein Feuerwehrmann trägt leichte Blessuren an der Hand davon.

 

Das Feuer bricht nach Ende der regulären Unterrichtszeit aus, sodass sich nur etwa 50 Menschen in dem Gebäude befinden. Alarmiert wird die Feuerwehr um 13.57 Uhr, fünf Minuten später ist sie an der Schule: „Als wir eintrafen, fanden wir eine starke Rauchentwicklung vor, aus dem Dach loderten Flammen“, beschreibt der Leonberger Feuerwehrkommandant Wolfgang Zimmermann. Das Gebiet rund um die Schule wird weiträumig abgesperrt. Mit insgesamt 90 Einsatzkräften aus Leonberg und dem Umland sind Polizei und Feuerwehr vor Ort.

Drei Trupps der Feuerwehr betreten mit Atemschutzmasken das Gebäude. „Wir haben das Feuer eingekreist und von drei Seiten aus gelöscht“, berichtet Zimmermann. Die Ursache ist noch unklar, die Polizei ermittelt.

Es kursiert schnell das Gerücht, dass offene Gasleitungen die Ursache sein könnten. Allerdings wird das am frühen Abend von keiner Seite bestätigt. „Wir haben eine Spur, könnten aber im Moment nur Spekulationen anstellen. Das wollen wir nicht“, erklärt Gisbert Köberle, der Einsatzleiter von der Leonberger Polizei. „Wir gehen aber nicht von Brandstiftung aus.“

„Organisiert und gewissenhaft“

In einer offiziellen Erklärung des Polizeipräsidiums Ludwigsburg ist von einem Schrank die Rede, der beim Eintreffen der Feuerwehr lichterloh brannte. Durch die große Hitze barsten zudem einige der Oberlichter. Einer der Chemieräume, die erst vor kurzem saniert wurden, ist vollständig ausgebrannt. In einer ersten Schätzung geht die Polizei von einem Sachschaden von rund 50 000 Euro aus.

Die Realschule befindet sich unmittelbar gegenüber der Polizeiinspektion, sodass einige Beamte nur über die Straße müssen, um bei der Evakuierung zu helfen. „Wir müssen auch die Lehrer loben. Sie haben das sehr organisiert und gewissenhaft gemacht“, sagt Köberle zur Evakuierung.

Zwei Lehrer hatten das Feuer bei einem Rundgang bemerkt und sofort die Feuerwehr alarmiert. Der Chemietrakt war bereits seit 13 Uhr menschenleer. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wäre hier noch Unterricht gewesen.

„Auch wenn nur ein Raum komplett ausgebrannt ist, ist der Rest des Gebäudes stark verraucht“, erklärt Zimmermann. Das Gebäude ist daher bis auf Weiteres nicht betretbar. Was das für die Schüler bedeutet, will die Direktion schnell bekannt geben. Unterricht findet an diesem Freitag auf jeden Fall nicht statt.

Tag der offenen Tür fällt aus

Klar ist bisher nur, dass die zehnten Klassen von Montag an in der nahegelegenen Schellingschule unterrichtet werden. So soll eine ungestörte Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen nach Ostern gewährleistet werden, sagt Undine Thiel, die Pressesprecherin der Stadt. Die restlichen Klassen sollen möglichst auf die Räumlichkeiten anderer Schulen aufgeteilt werden.

Der für Samstag geplante Tag der offenen Tür für die zukünftigen Fünftklässler muss entfallen. Anmeldungen für das kommende Schuljahr werden am Samstag dennoch entgegengenommen, versichert Thiel. Informationen dazu werden ebenfalls am Freitag bekannt gegeben.

Auch betroffen sind die Kurse der Volkshochschule Leonberg sowie der Jugendmusikschule, die in Räumen der Gerhart-Hauptmann-Realschule stattfinden sollten. Diese werden mindestens bis zu den Osterferien ausfallen müssen.