Claus-Peter Reisch, der deutsche Kapitän des privaten Rettungsschiffs „Lifeline“ ist von einem Gericht in Valletta zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Die „Lifeline“ hatte 234 Migranten nach Malta gebracht.

Valletta - Der deutsche Kapitän des privaten Rettungsschiffs „Lifeline“, Claus-Peter Reisch, ist auf Malta zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt worden. Das zuständige Gericht in Valletta begründete das Urteil am Dienstag mit einer nicht ordnungsgemäßen Registrierung des Schiffs, wie maltesische Medien meldeten.

 

Verteidigung kündigt Einspruch an

Richter Joseph Mifsud sagte demnach, eine mögliche Gefängnisstrafe von bis zu zwölf Monaten sei angesichts der Umstände nie in Betracht gezogen worden. Die Geldstrafe soll laut den Berichten maltesischen Flüchtlingshilfe- und Sozialeinrichtungen zugute kommen. Die Verteidigung von Reisch kündigte laut der Zeitung „Times of Malta“ Einspruch gegen das Urteil an.

Boot erhielt erst nach Tagen Erlaubnis zum Einlaufen

Die „Lifeline“ hatte Anfang Juli 234 Migranten nach Malta gebracht. Das von einem Dresdner Verein betriebene Boot erhielt erst nach mehreren Tagen die Erlaubnis zum Einlaufen in einen Hafen. Das Schiff wurde festgesetzt und Reisch verhaftet.

Eine von den maltesischen Behörden geforderte Beschlagnahmung der „Lifeline“ lehnte das Gericht der „Times of Malta“ zufolge ab, weil das Schiff nicht zum Besitz des Angeklagten gehöre. Reisch kündigte auf Twitter an, seine Organisation lasse sich von „falschen Gerichtsurteilen“ nicht von der Rettungstätigkeit abhalten.