Auf dem neuen Europaplatz haben sich am Freitag lokale Akteure zusammengetan – sie wollen nicht nur für Nachhaltigkeit und gegen Verschwendung werben, sie haben auch etwas ganz Konkretes vor.

Der Europaplatz als nachhaltige Genussmeile: Der Verein Freefood, der Weltladen, das Weltcafé Exlibris und die Volkshochschule haben am Freitag auf Nachhaltigkeit und Lebensmittelverschwendung aufmerksam gemacht und Gäste verköstigt. Die Genussmeile folgte auf die Nachhaltigkeitstage im Land und war Teil der bundesweiten Aktionswoche unter dem Motto „Zu gut für die Tonne – Deutschland rettet Lebensmittel“, die noch bis 6. Oktober geht. Die Macher von Freefood haben eine Gemüsepfanne gekocht und Lebensmittel „fair-teilt“. Rund 300 Kisten. „Damit man sieht, was an einem Abend weggeschmissen wird“, sagt Klaus Gottschalk. Er ist der Vorsitzende des Vereins, dessen Mitglieder Lebensmittel vor der Mülltonne retten, indem sie sie etwa von Supermärkten abholen und dann kostenlos abgeben. Freefood verteilt sechs bis acht Tonnen pro Woche – „an immer mehr Menschen“, so Gottschalk. Vorige Woche hätten binnen einer Stunde mehr als 300 Leute Lebensmittel abgeholt. Um das zu stemmen, ist Freefood vor allen Dingen auf Helfer und Spendengelder angewiesen – was beides zu wenig vorhanden sei. Dagegen kommt der Verein beim Aufbau des neuen Fair-Teilers „Lebenswert“ in der Bachstraße sehr gut voran. Von November an will er auch ein Café betreiben. Vorbild ist die „Raupe Immersatt“ in Stuttgart, die bei der Eröffnung vor drei Jahren das bundesweit erste Foodsharing-Café war.