Sie müssen also schon schauen, wie viel mögliche Kinogänger dort wohnen, wo Sie ihre Zelte aufschlagen?
Ja. Aber ich bin auch jemand, der gerne rumfährt. Ich fahre etwa gerne nach Bad Dürkheim. Oder nach Ostheim zum Open Air. Ich fahre auch nach Wehr am Mittelrhein. Wenn ich im Schwarzwald in Schnee verhangenen Tälern unterwegs bin, macht mir dieses Unterwegssein noch immer Spaß.
Welche Idee steht hinter dem Engagement? Wollen Sie Kultur und Film unter die Leute bringen?
Selbstverständlich. Doch es spielen noch andere Gründe eine Rolle. Ich genieße es, selbstständig zu sein. Ich genieße, dass es eine Ein-Mann-Firma ist, in der ich vom Fegen über die Filmauswahl, den Verkauf der Eintrittskarten bis zum Herstellen des Plakates wirklich alles selber machen kann. Und natürlich hat man auch zu den Zuschauern ein gutes, fast persönliches Verhältnis.
Haben Sie Stammpublikum?
Ja. Ich mache das ja jetzt 25 Jahre. Zu mir kommen Mütter mit ihren sechsjährigen Töchtern und sagen, als sie klein waren, seien sie auch ins Wanderkino gekommen. Inzwischen kommt also die nächste Generation. Das ist das Stammpublikum. Ich habe ja schon Kino gemacht, als es noch keine Multiplexe gab. Da kamen in Filme wie „Herbstmilch“ Tochter, Mutter und Großmutter. Das war klasse. Diese Zeiten sind heute vorbei. Heute habe ich ein gewisses Arthaus-Stammpublikum, das sehr gerne Filme anguckt wie „Die Wand“, die dann wirklich toll laufen. Und dann gibt es natürlich noch Filme wie „Ziemlich beste Freunde“ oder „Die Kirche bleibt im Dorf“. Da kann man einfach nichts falsch machen. Da ist es dann voll.