Klaus Friedrich ist mit seinem Mobilen Kino schon durch die Region gefahren, als es noch keine Multiplexe gab. Eine seiner Stationen ist Gerlingen. Doch die Zeiten der Filmrollen sind vorbei. Auch im Wanderkino hat die Digitalisierung Einzug gehalten.

Gerlingen – - Klaus Friedrich hat seine eigenen Hinweise darauf, ob den Besuchern sein Angebot beim Mobilen Kino gefällt. Kommen die Kinder immer wieder raus, um auf die Toilette zu gehen oder Popcorn zu kaufen, weiß er: der Film hat Längen. Schließlich ist er seit 25 Jahren in Sachen Film in der Region unterwegs. Ein Gespräch über die Faszination des Wanderkinos und die neue Zeit des digitalen Kinos.
Herr Friedrich, Gerlingen ist die einzige Gemeinde im Strohgäu, in die Sie mit dem Mobilen Kino kommen. Warum gerade und nur Gerlingen?
Das hat sich zufällig so ergeben. Aber Gerlingen steht hinter dem Kino. Da fühle ich mich mit dem Mobilen Kino gewollt. Gerlingen ist ein Überbleibsel aus dem Projekt Kinomobil Baden-Württemberg, das ich zusammen mit Gerhard Göbelt aufgebaut habe. Das ging von 1986 bis 1989. Danach haben wir uns selbstständig gemacht. Wir haben manche Gemeinden übernommen. Danach sind noch viele Gemeinden auf uns zugekommen, die ebenfalls Kino machen wollten. Und wenn die Bedingungen stimmen, mache ich das gerne.
Welche Bedingungen müssen denn erfüllt sein, damit Sie kommen?
Der potenzielle Kinoraum sollte ebenerdig sein, weil die Geräte schwer sind. Die Akustik sollte einigermaßen sein. Es gibt ganz hohe Räume, die einen extremen Hall haben. Da macht Kino dann einfach keinen Spaß, weil man die Dialoge nicht versteht. Bei ganz kleinen Gemeinden verlangt man eine Ausfallgarantie. Wenn nicht genügend Zuschauer kommen, muss die Stadt dann einen kleinen Zuschuss leisten.