Auf der Gerlinger Schillerhöhe wird von August an der Kreisel gebaut. Weil gleichzeitig die Leonberger Hauptdurchgangsstraße (Grabenstraße) saniert und gesperrt wird, ist ein Verkehrskollaps programmiert.

Gerlingen - Fast jahrzehntelang haben die Gerlinger einen Kreisverkehr auf der Schillerhöhe gefordert – auch deshalb, weil die Kreuzung zum Unfallschwerpunkt wurde. Nun wird der Kreisel vom 4. August an gebaut – und dafür die Verbindung in die Stadt hinunter sowie von der Stadt herauf auf die Stuttgarter Straße bis Ende November unterbrochen. Auf den Umleitungen wird es zu starken Behinderungen kommen – schließlich müssen etwa 20 000 Autos am Tag einen anderen Weg nehmen. Dazu kommt, dass in Leonberg ein Teil der innerstädtischen Bundesstraße 295, die Grabenstraße, während der Sommerferien saniert werden soll. Auch dadurch wird Umleitungsverkehr entstehen, der die Gerlinger mit tangiert.

 

Stadt wollte „unter Verkehr“ bauen

Nach Absprache mit dem Regierungspräsidium und dem Landratsamt haben die Planer in Gerlingen ihre grundsätzlichen Überlegungen nochmals geändert: Als man die Planung vom Land übernahm, war noch davon ausgegangen worden, dass der neue Kreisel „unter Verkehr“ gebaut würde. Dadurch wären die Behinderungen für die Autofahrer kleinräumig beschränkt gewesen. Nun haben die Planer die Baumaßnahme gründlich durchdacht – und sind zu einem anderen Schluss gekommen: Es sei von den Folgen her betrachtet insgesamt günstiger, die Baustelle komplett zu sperren, den Verkehr umzuleiten und nur alle halbe Stunde einmal den Stadtbus durchzulassen. Dadurch soll das Ganze statt der geplanten sieben nur noch vier Monate dauern. Mit sieben Monaten Bauzeit käme man beim Baubeginn Anfang August in den Winter, erläuterte der Stadtbaumeister Rolf Eberhart gestern Nachmittag im Technischen Ausschuss des Gemeinderats, und das bedeute ein Risiko. Dann könnten auch neun Monate draus werden.

Während der Zeit der Sperrung ist von der Stadtmitte her nur noch die Zufahrt von der Panoramastraße aus in die Wohngebiete möglich, am Amselweg wird gesperrt. Die Verbindung zur Waldsiedlung wird nur noch über den Steingrübenweg und die Füllerstraße möglich sein. Die Zufahrt zu Bosch aus Leonberg sei nicht beeinträchtigt, von Stuttgart her könne man aber nicht abbiegen wie bisher, sagte Eber-hart. Die Umleitung sehe das Weiterfahren geradeaus, Drehen am Ramtel-Kreisel und Zurückfahren vor. Die Zufahrt von Stuttgart aus zu den Kliniken und den Sportplätzen funktioniere über die Wildparkstraße oder die Bergheimer Steige. Die großräumige Umleitung verlaufe ebenfalls über die Bergheimer Steige, Lastwagen müssten über die Autobahn ausweichen.

Im August soll begonnen werden

Damit der Zeitplan funktioniere, würden die Arbeiten am 12. Mai ausgeschrieben und am 17. Juni gesichtet. Am 16. Juli soll der Gemeinderat in seiner ersten Sitzung in neuer Besetzung die Vergabe beschließen, damit der Bau am 4. August starten könne. Die Bürger sollen über die geplanten Umleitungen umfassend informiert werden, sagte Eberhart.

Die Stadträte waren sich einig, dass die Zeit der Bauarbeiten für die Anwohner der Umleitungen eine große Belastung werde. „Wir fordern diesen Kreisverkehr seit Jahr und Tag, da müssen wir jetzt durch“, sagte Achim Breit von den Grünen. Petra Bischoff (Freie Wähler) regte an, die Fahrscheine für den Stadtbus während der Bauzeit zu verbilligen, damit die Leute für den Weg auf die Höhe den Bus nähmen anstatt des Autos – vor allem zu den Sportplätzen. „Dann wird manchem klar, dass wir einen Stadtbus haben und man den benutzen darf“, meinte Irmgard Schopf (CDU).

Wegen der B-295-Sperrung in den Sommerferien meinte Martin Prager vom Baurechtsamt: „Man kann sich streiten, ob das zur selben Zeit sein muss.“ Positiv sehen müsse man das Ganze, sagte Bürgermeister Georg Brenner, „wir investieren in den Straßenbau“. Jetzt müsse man „B sagen und mit den Hindernissen fertig werden“.