In Gerlingen präsentieren sich mehr 30 Unternehmen und Einrichtungen bei der dritten Ausbildungs- und Studienbörse. Neu ist eine Rahmenbedingung.

Rund 30 weiterbildende Schulen in der Region haben die Organisatoren angesprochen: Jugendliche, die bald die Schule beendet haben, sind die Zielgruppe einer Ausbildungs- und Studienbörse. Sie können sich an diesem Donnerstag in der Gerlinger Stadthalle über mehr als hundert Ausbildungs- und Studienangebote informieren. Die Veranstaltung des Stadtmarketingvereins „Mein Gerlingen“ in Kooperation mit der Stadt und den weiterführenden Schulen im Ort findet zum dritten Mal überhaupt statt – erstmals jedoch seit der coronabedingten Zwangspause.

 

Digital und in Präsenz

Große und kleine Unternehmen, lokal wie international ausgerichtet, werben ebenso um Nachwuchs wie etwa Behörden und Hotels: Der Laserspezialist Trumpf hat ebenso einen Stand wie das Finanzamt Leonberg, das Leonberger Krankenhaus ebenso wie die Stadt Gerlingen. „Die großen Betriebe haben schnell zugesagt“, sagt Heike Bischoff. Die Vorsitzende des Stadtmarketingvereins ist zufrieden mit der Resonanz bei den Ausbildern. „Wir konnten uns vor Anfragen fast nicht retten.“ Der Fachkräftemangel spiegle sich darin wider. Auch die großen Unternehmen wie Endress und Hauser sowie Trumpf nutzten die Gelegenheit, „auf Interessenten zu treffen“ – ungeachtet der digitalen Plattformen, auf denen die Unternehmen größtenteils auch unterwegs sind, so Bischoff.

Die Vizepräsidentin des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags sieht das ähnlich. „Auch wenn die Suche nach Azubis und Fachkräften heute ohne digitale Bewerbung nicht mehr machbar und generell vorstellbar ist – die Coronapandemie hat uns aufgezeigt, wie wichtig der persönliche Kontakt gerade für diese Zielgruppen ist“, sagt Marjoke Breuning. Es bestünde nicht nur die Gelegenheit, dass sich Unternehmen und Ausbildungs- beziehungsweise Einstiegsinteressierte im Dialog vor Ort direkt und ungefiltert austauschen und kennenlernen können. „Hier besteht auch die Möglichkeit, auf die vielfältigen Angebote und Positionen in den Betrieben genauer eingehen zu können.“ Breuning ist zugleich Präsidentin der IHK Region Stuttgart. So könne man auch Bewerberinnen und Bewerber für Stellen begeistern und letztendlich gewinnen, „die vor diesem Kontakt gar nicht im Fokus oder sogar überhaupt bekannt waren bei den potenziellen neuen Fachkräften.“ Bei rund 270 Ausbildungsberufen, die allein im IHK-Bereich angesiedelt seien, sei dies aber auch nicht verwunderlich. Ob Stadt oder Land mache da keinen Unterschied: Generell seien Messen eine gute Möglichkeit für einen Erstkontakt, da gebe es keinen großen Unterschied zwischen der Region und der Stadt Stuttgart. „Dieser Erstkontakt sollte dann aber zum vertiefenden Gespräch oder Praktikum in einem Betrieb führen. Nur so kann man wirklich etwas über die Arbeit erfahren und herausfinden, ob das ein geeigneter Beruf für einen selbst ist“, so Breuning.

Lange Vorbereitungszeit

Mehr als ein Jahr Vorbereitungszeit steckt laut Bischoff in dieser Veranstaltung, die gemeinsam mit der Stadt umgesetzt worden ist. Die Unterstützung der Stadt sei enorm, ebenso wie jene der Schulen, die die Veranstaltung auch im Unterricht thematisiert hätten. Bischoff hofft nun auf eine große Resonanz bei den Schülern – auch um dafür zu werben, dass man „nicht nur einen Topberuf ausüben kann, wenn man studiert“.

Messezeit : Die Ausbildungs- und Studienbörse findet am Donnerstag, 9. Februar, in der Gerlinger Stadthalle statt. Sie ist von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Mehr Informationen auch zu den Ausstellern unter: www.mein-gerlingen.de.