Stuttgart ist verlässlich und bleibt ein guter Platz für Pferde und Reiter. Das Publikum belohnt die offensive Sportpolitik und setzt damit ein Zeichen über den Reitsport hinaus, meint unser Autor Thomas Borgmann.

Philipp Weishaupt aus dem Stall von Ludger Beerbaum, der neue German Master der Springreiter, bringt es auf den Punkt: „Wir alle haben dieses Turnier vermisst. Die Schleyerhalle ist die beste Reithalle der Welt.“ Und Isabell Werth, die „Dressurkönigin“, sagt: „Stuttgart ist für uns das wichtigste deutsche Hallenturnier. Hier könnte man auch die Weltcup-Finals ausrichten.“

 

So viel Lob aus berufenem Munde hat sich die stadteigene Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart redlich verdient. Ihr Chef Andreas Kroll und sein Team sind ein hohes Risiko eingegangen. Der Ausstieg des langjährigen Hauptsponsors Mercedes-Benz hatte den Ausrichter dieses 36. German Masters schwer unter Druck gesetzt.

Investition in die Zukunft

Damit das 1985 gegründete Traditionsturnier nach drei Jahren Unterbrechung überhaupt wieder stattfinden konnte, wurden erstmals seit der Premiere einige Hunderttausend Euro an Preisgeldern aus der eigenen Kasse bereitgestellt. Das ist eine Investition in die Zukunft, ein Signal an die internationale Reiterszene: Stuttgart ist verlässlich, bleibt ein guter Platz für Pferde und Reiter. Das Publikum belohnt diese offensive Sportpolitik. Und die Aktiven danken es dem Veranstalter mit großem Sport und großen Emotionen.

Wie die finanzielle Bilanz dieses weltweit renommierten Turniers anno 2022 am Ende ausfallen wird, ist noch offen. Der Traum von Andreas Kroll, die Marke von rund 50 000 Besuchern zu erreichen, hat sich erfüllt. Mit dem geglückten Neustart des German Masters haben die Macher in Stuttgart ein ermutigendes Zeichen gesetzt, das über den Reitsport hinaus wirkt.