17 Kandidatinnen von „Germany’s next Topmodel“ sind noch übrig. Die Stuttgarterin Toni Dreher-Adenuga ist eine von ihnen. Was sie von Heidi Klum gelernt hat und wo sie in Stuttgart als Poetry-Slammerin auftritt, erzählt sie im Interview.

Stuttgart - „Ich habe heute leider kein Foto für dich“ sagt Jurorin Heidi Klum seit 13 Staffeln „Germany’s next Topmodel“, wenn eine Kandidatin die Castingshow verlassen muss. Die Stuttgarterin Toni Dreher-Adenuga hat den gefürchteten Satz noch nicht gehört und findet sich inzwischen unter den besten 17 Mädchen wieder.

 

Dabei stellt sich die 18-Jährige in jeder Folge neuen Herausforderungen. Wie lange Toni, die eigentlich Oluwatoniloba heißt, die Jury noch überzeugen kann, zeigt ProSieben jeden Donnerstagabend um 20.15 Uhr. Die besten Erfahrungen und ihren Lieblingsplatz in Stuttgart teilte sie im Interview mit uns.

Auf ihrem Instagram-Account präsentiert sich die Topmodel-Kandidatin auf vielen Fotos – von ProSieben sind die Bilder immer nur kurze Zeit verfügbar:

Fr. Dreher-Adenuga, Sie kommen aus Stuttgart. Wo genau sind Sie hier aufgewachsen?
„Ich bin am Killesberg geboren, lebe aber inzwischen in Möhringen. Wir sind umgezogen als ich drei oder vier Jahre alt war. In Möhringen ging ich auch zur Grundschule und ein Jahr auf die Hauptschule bis ich in der 6. Klasse auf die Anne-Frank-Realschule gewechselt habe. Ab der 8. Klasse war ich dann auf dem St. Agnes Mädchengymnasium. Dort habe ich letztes Jahr mein Abitur gemacht.“
Mit dem Schulabschluss in der Tasche, gleich zu „Germany’s next Topmodel“. Wollten Sie schon immer Model werden?
„Ja, ich wollte schon damals Model werden, weil ich immer die Größte in meiner Klasse war. Außerdem hat es mir schon immer Spaß gemacht, meinen Eltern neue Klamotten zu präsentieren. Wenn ich etwas Neues zum Anziehen hatte, habe ich zuhause einen Laufsteg gemacht und für meine Eltern einen kleinen Catwalk hingelegt. Trotzdem wollte ich zuerst mein Abitur machen, um einen Backup-Plan zu haben, falls die Modelkarriere doch nicht klappt. Ich möchte auf jeden Fall noch studieren gehen.“
Mit der Show und dem Trubel um Ihre Person sind Sie im Moment sicher gut beschäftigt. Was machen Sie sonst in Ihrer Freizeit?
„In meiner Freizeit bin ich Poetry-Slammerin. Das mache ich eigentlich schon, seit ich schreiben kann. Am Anfang habe ich gedichtet und mich als Poetin versucht. Seit drei Jahren schreibe ich nur noch lyrische Texte und mache Poetry-Slams. Damit trete ich auch oft in Stuttgart auf – zum Beispiel im Zirkuszelt am Killesberg oder in der Rosenau an der Schwabstraße. Außerdem bin ich gläubig und sehr aktiv in der Kirche. Ich leite den Jugendgottesdienst und mache auch darüber hinaus viel mit den Kindern in der Kirche. Dort verbringe ich also auch viel Zeit. Man könnte schon sagen, dass die Gemeinde meine zweite Heimat ist.“
Und wie kam es zu Ihrer Teilnahme an „Germany’s next Topmodel“?
„Ich schaue „Germanys next Topmodel“ schon sehr, sehr lange. Seit ich 15 bin, bin ich davon überzeugt, dass ich selbst mal mitmachen werde. Dieses Jahr war es dann soweit. Ich war mit meinem Abi fertig und habe gespürt, dass es die richtige Zeit und das richtige Format für mich ist. Die Show ist ein riesiges Sprungbrett für mich, denn ich möchte nicht nur in Deutschland, sondern auch international erfolgreich werden.“
Die Show hat ja bereits einige erfolgreiche Models wie Lena Gercke oder Stefanie Giesinger hervorgebracht. Haben Sie ein Vorbild, das Model ist?
„Na ja, ich muss sagen, es gibt sehr viele Models, die ich sehr mag und zu denen ich in gewisser Weise hochschaue. Es gibt aber kein Model, von dem ich so überzeugt bin, dass ich sagen würde „Das ist mein Vorbild“. An den Kindern in meiner Gemeinde, Mädchen sowie Jungs, sehe ich allerdings, dass die genau so ein Vorbild brauchen. Deswegen bin ich in der Show. Ich möchte selbst so ein Vorbild, so ein Model, für junge Menschen werden.“
Sie sind während der Dreharbeiten viel gereist und haben jede Menge erlebt. Welche war die beste Erfahrung, die Sie gemacht haben?
„Na ja, jeder Tag war voller Überraschungen und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es gab echt keinen Tag, an dem mich alles genervt hat. Ich denke aber, dass mir die amfAR Gala in New York am längsten in Erinnerung bleiben wird. Und der Walk mit Cro. Wir haben im Hintergrund getanzt, während Cro gerappt hat. Ich bin sowieso Fan von ihm und er kommt aus Stuttgart, das war toll.“
Alle Mädchen müssen in jeder Folge ein Fotoshooting absolvieren. Sie sind bereits Trampolin gesprungen oder haben auf einem Rodeo gesessen, während Sie fotografiert wurden. Welches Shooting war Ihr persönliches Highlight?
„Wir hatten so viele coole Shootings, aber bis jetzt fand ich die Fotos auf dem Rodeo am Coolsten. Ich mochte mein Outfit und die ganze Idee dahinter. Generell finde ich es immer gut, Arbeit mit Vergnügen zu verbinden und das Resultat war toll. Mir hat mein Foto echt gut gefallen und Heidi fand es auch toll, also besser geht es nicht.“
Apropos Heidi: Was haben Sie von Heidi Klum gelernt?
„Heidi hat ein Motto, das mir im Kopf geblieben ist: Arroganz und Eleganz. Das bedeutet, man soll zwar arrogant sein und alles zeigen, was in einem steckt aber dabei elegant bleiben. Man soll stark sein und trotzdem mit Leichtigkeit und Spaß an die Sache rangehen. Heidi fand zum Beispiel mein Lächeln toll. Sie liebt es, wenn ich auf Bildern lächle. Ich mochte das am Anfang nie, aber sie hat mir die Augen geöffnet.“
Ohne zu viel zu verraten: Auf was dürfen wir uns in den nächsten Folgen von „Germany’s next Topmodel“ noch freuen?
„Da kommen noch einige Herausforderungen auf mich zu, an die ich nicht gedacht hatte. Ich bin ja Kinderbetreuerin in der Kirche, deshalb hat mich persönlich das Thema Freizügigkeit beunruhigt. Da habe ich mir ständig gedacht „Oh, was denken jetzt die kleinen Mädels in der Kirche?“. Ihr könnt gespannt sein.“
Für die Dreharbeiten waren Sie eine ganze Weile unterwegs. Hatten Sie mal Heimweh nach Stuttgart?
„Ja, ich hatte sehr viel Heimweh. Ich war zuvor noch nie so lange von meiner Familie getrennt – höchstens mal zehn Tage auf Klassenfahrt. Wochenlang nicht zuhause zu sein und nur selten mit meiner Familie zu telefonieren, hat mir vor allem zu Beginn zu schaffen gemacht. Ich habe mich aber schnell daran gewöhnt und rückblickend hat mich das erwachsener gemacht. Außerdem hilft mir das sicher für die Zukunft, zum Beispiel, wenn ich studieren gehe.“
Was haben Sie an Stuttgart am meisten vermisst?
„Auf jeden Fall den Killesberg. Der Platz mit dem Turm und dem alten Karussell – das habe ich sehr vermisst. Und das Essen. Ich liebe Spätzle, Maultaschen und die Rahmsoße meines Vaters. Amerikanisches Essen ist zwar lecker aber was ganz anderes. Hin und wieder Maultaschen wären da nicht schlecht gewesen.“