Gegen den Gesamtmetallchef Stefan Wolf ist ein Ermittlungsverfahren eröffnet worden. Hat er seine Haushälterin schwarz beschäftigt?

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Die Staatsanwaltschaft Tübingen ermittelt jetzt gegen den Präsidenten des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf. Ein Sprecher sagte der Stuttgarter Zeitung, man habe ein Verfahren wegen des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt eingeleitet. Wegen der laufenden Ermittlungen könnten dazu derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden. Nach dem einschlägigen Paragrafen 266 a des Strafgesetzbuchs wird dies mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe bestraft. In besonders schweren Fällen drohen Arbeitgebern sogar bis zu zehn Jahre Haft.

 

Hintergrund der Ermittlungen sind Medienberichte von „Stern“ und RTL, nach denen Wolf jahrelang eine Haushälterin schwarz beschäftigt haben soll. Die Frau sei in seinem privaten Haushalt nicht nur stundenweise, sondern in Vollzeit fünf Tage pro Woche tätig gewesen.

Wolf ist Vorstandsvorsitzender beim Automobilzulieferer ElringKlinger und seit November 2020 Präsident des Gesamtverbands der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie.