Die Gruft ist im Keller. Links an der Wand hängt ein Sarg. Oben aus den Regalen starren Totenköpfe herab. Gaby’s Gruft am unteren Ende der Haußmannstraße, einst unter dem Namen Feuilleton stadtbekannt, ist immer noch eine Kulturkneipe.

S-Ost - Die Gruft ist im Keller. Links an der Wand hängt ein Sarg. Oben aus den Regalen starren Totenköpfe herab. Die Wände sind schwarz, von den Kerzen tropft Wachs. Auf der kleinen Bühne spielen „Mike & the Bones“ Blues.

 

Gaby’s Gruft am unteren Ende der Haußmannstraße ist einst unter dem Namen Feuilleton stadtbekannt gewesen. Damals hatten sich hier Musiker und Gäste des ehemaligen Süddeutschen Rundfunks die Klinke und die Mikrofone in die Hand gegeben, die Musikerkneipe war oft viel zu klein.

Gaby’s Gruft ist immer noch eine Kulturkneipe, „für Gothic, Blackmetal, Deathmetal, Darkwave“ und Rockbands aller Art. Gaby Vernaleken hat die Kellerkneipe vor drei Jahren gepachtet und umgestaltet. Vorher bediente die gebürtige Schwarzwälderin „ewig im Schlampazius“, wie sie sagt.

Mike & the Bones als Hausband

Sie gibt jungen Stuttgarter Bands die Möglichkeit, auf der Bühne vor überschaubarem Publikum aufzutreten. Zwei bis drei Gruppen sind es im Monat. Sie spielen „alles, was im weitesten Sinn zu Rock gehört“, sagt Gaby Vernaleken. Mike & the Bones sind die Hausband. Zwar fehle das Laufpublikum, sagt Mike. Aber er ist gerne im Kulturkeller. „Hier hat der Musiker freie Hand“, sagt er. „Und in der Musikszene der Stadt kennt man Gaby.“

Sonntags ist im Untergeschoss des Hauses an der Haußmannstraße 235 Ruhetag, sonst geht es mal um 20 Uhr, manchmal auch erst später los. Die Chefin, die ihr Alter nicht verraten will, wohnt selbst im Osten und will noch möglichst lange durchhalten. „Die Gruft stirbt niemals“, da ist sie überzeugt. Am Samstag, 10. August, spielt H5N1 Deutschrock.