In der Stuttgarter Straße darf seit dem 2. Mai nur noch Tempo 40 gefahren werden – das soll den Verkehrslärm für die Anwohner mindern.

Korntal-Münchingen - Zwei große Lärmquellen plagen die Bewohner von Korntal-Münchingen. Zum einen sind es die Bahnschienen, die mitten durch die Kommune führen. Zum anderen sorgt das hohe Verkehrsaufkommen auf der Straße für Lautstärke. Nachdem sich bereits zu Beginn des Jahres in Sachen Schienenlärm Fortschritte ergeben haben – die Deutsche Bahn hat den zwölf Kilometer langen Streckenabschnitt in das bundesweite Sanierungsprogramm aufgenommen – tut sich nun auch hinsichtlich des Verkehrslärms etwas.

 

Seit dem 2. Mai gilt in der Stuttgarter Straße ein neues Tempolimit. Nun dürfen Verkehrsteilnehmer zwischen der Bushaltestelle Sportzentrum, Höhe Lidl, bis zur Einmündung zur Hauptstraße nur noch mit 40 statt 50 fahren. Entsprechende Verkehrsschilder wurden von der Stadt aufgestellt und weisen auf die neue Geschwindigkeitsbegrenzung hin.

Ursprünglich waren 30 km/h vorgesehen

Ursprünglich sah die Stadt in der Stuttgarter Straße ihrem Lärmaktionsplan zufolge ein Tempolimit von 30 vor. Ein Antrag im vergangenen Jahr beim Regierungspräsidium Stuttgart wurde jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass die Zahl der vom Verkehrslärm betroffenen Korntal-Münchinger nicht ausreiche, um auf der gesamten Länge der Stuttgarter Straße eine entsprechende Tempobegrenzung auszusprechen. Nur fünf Gebäude seien „erheblichen Lärmwerten“ ausgesetzt.

Anschließend bemühte sich die Verwaltung, das Tempo zumindest auf 40 zu senken. Hierfür sind aber nicht die Lärmwerte ausschlaggebend, sondern die durchschnittliche Geschwindigkeit , die die Verkehrsteilnehmer fahren.

Die Tempomessanlage bleibt erhalten

„Die Verkehrszählung, die wir in der Stuttgarter Straße gemacht haben, hat gezeigt, dass bereits von 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer in den meisten Teilen der Stuttgarter Straße 40 km/h gefahren werden“, sagt Diana Jäger-Hein, die Sachgebietsleiterin Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Das Regierungspräsidium habe auf Grundlage dieser Brechnungen das neue Tempolimit akzeptiert.

Die Stadt erhofft sich nun nicht nur weniger Lärm für die betroffenen Anwohner, sondern durch die explizite Anordnung von Tempo 40 auch eine „Verstetigung“ – also einen flüssiger ablaufenden Verkehr. Die bereits bestehende stationäre Tempomessanlage werde selbstverständlich auf die neu geltende Höchstgeschwindigkeit eingestellt, erläutert Jäger-Hein.

Eine Sanierung des Fahrbahns ist vorgesehen

Das Tempolimit müsse nicht auf Dauer Bestand haben, sagt sie: Im Lärmaktionsplan der Stadt ist in der Stuttgarter Straße im Bereich zwischen der Markgröninger Straße und dem Bahnübergang eine Sanierung das Fahrbahnbelags vorgesehen. Ein sogenannter lärmarmer Asphalt soll dafür sorgen, dass die Fahrzeuge leiser rollen. Eine Realisierung erfolge aber nur bei ohnehin anstehenden Belagsarbeiten, mit denen in den nächsten fünf Jahren erst einmal nicht zu rechnen sei. Mit dem Tempolimit und dem Blitzer müssen sich Fahrzeuglenker also für eine Weile abfinden.

Im Zuge des Lärmaktionsplans wurde 2011 bereits ein Tempolimit von 30 in der Markgröninger Straße umgesetzt. Seit dem vorigen Jahr steht auch hier eine stationäre Messanlage. Zudem soll auch in der Zuffenhausener Straße eine 30er-Zone umgesetzt werden. Hier wartet die Verwaltung aber noch auf die Einschätzung seitens des Landratsamtes Ludwigsburg.