Die Sillenbucher Lokalpolitiker wollen, dass die Stadtverwaltung weiter über ein neues Schulhaus für das Geschwister-Scholl-Gymnasium nachdenkt. Immerhin wäre der Neubau billiger als die geplante Sanierung, argumentieren sie.

Sillenbuch - Der Gedanke lässt die Sillenbucher Bezirksbeiräte seit der Sitzung im vergangenen Oktober nicht mehr los. Damals hatte ein Mitarbeiter der Stadt ausgeplaudert, dass ein Neubau finanziell wohl weitaus günstiger wäre als die angedachte Sanierung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (GSG). Die Bezirksbeiräte aller Fraktionen pochen nun mit einem Antrag darauf, dass die Verwaltung weiter über ein neues Schulhaus nachdenkt.

 

Nach der Sitzung im Oktober seien viele Fragen offengeblieben, erläuterte CDU-Bezirksbeirat Hendrik Wolff den Antrag in der vergangenen Sitzung der Räte. „Bei Eltern, Schülern und der Schulleitung ist das seither großes Thema“, sagte Wolff. Zudem sei der Neubau nicht nur sinnvoll, wenn er doch günstiger ist als die Sanierung, sondern auch notwendig. Erstmals sei die fünfte Klasse des größten staatlichen Stuttgarter Gymnasiums in diesem Schuljahr mit 150 Schülern fünfzügig. „Und das Wachstum wird sich wohl fortsetzen“, sagte Wolff .

Argumente für Neubau liegen auf der Hand

Die Argumente für einen Neubau liegen nach Meinung aller Beteiligter auf der Hand. Die Sanierung wird auf 35 bis 40 Millionen Euro geschätzt, einige Klassen müssten in dieser Zeit ausgelagert werden, etwa in die Grund- und Werkrealschule Heumaden. Zudem dauere der Umbau im Verhältnis zu rund 36 Monaten Neubauphase einfach zu lange. „Die Sanierung dauert acht bis zehn Jahre mit dem Ergebnis, dass man immer noch ein altes Schulgebäude hat“, kritisierte Wolff in der Sitzung. Im Oktober hatte die Stadt darauf verwiesen, dass die ans GSG grenzende Fläche nicht für einen Neubau genutzt werden kann, da sie für den möglichen Bau der Filderauffahrt vorbehalten sei. Die Bezirksbeiräte wollen nun wissen, ob ein Neubau nicht doch an diesem oder sogar einem anderen Standort im Bezirk möglich sei.

Ob nun Neubau oder Sanierung – die Bezirksbeiratsfraktionen wie auch die Elternbeiräte und Schulleitungen des GSG, der Grund- und Werkrealschule Heumaden, der Grundschule Riedenberg und der Deutsch-Französischen Grundschule wollen, dass bald etwas passiert. Bislang gibt es zwar eine Machbarkeitsstudie der Stadt, jedoch noch keinen Zeitplan, wann das Projekt umgesetzt wird. Um dem Thema weiter Nachdruck zu verleihen, haben die genannten Parteien das Thema für den Bürgerhaushalt vorgeschlagen. Sie fordern den Gemeinderat auf, Planungsmittel im kommenden Haushalt bereitzustellen – am liebsten natürlich für einen Neubau.