Nur das Publikum macht sich in der Gäublickhalle rar.

Leonberg - Was ist das Rezept für eine gelungene Prunksitzung? Eine bunte Mischung aus Gardetanz, humorvolle Büttenrede, Guggenmusik und immer etwas Besonderes. Davon hat der 1. Karnevalverein Leonberg Gesellschaft Engelberg an der Prunksitzung reichlich aufgeboten. Über fünf Stunden geht das stimmungsvolle Programm.

 

Den Auftakt macht die neu gegründete Zwergengarde: die Kinder sind zwischen zwei und sechs Jahre alt und lernen in der Gruppe die ersten Tanzschritte und die ersten Drehungen. Unter dem Motto „Biene Maja“ geben drei Mädchen und ein Junge gemeinsam mit den Trainerinnen ihr Bühnendebüt. Wer Lust hat mitzumachen, Nachwuchs ist immer gesucht.

Guter Zusammenhalt im Verein

Schon mehr Übung und Erfahrung hat die Kindergarde der Engelberger. Die sorgen für die erste Überraschung des Abends. Zunächst tanzen sie wie gewohnt den Marsch in ihren türkis-weißen Kostümen, doch dann kommen noch Tanzmariechen und Mädchen der Juniorengarde in ihren gold-schwarzen Gardekostümen mit dazu. Dieser Gemeinschaftstanz ist selbst für die 1. Vorsitzende Monika Raffler neu. Ein buntes Bild, das von der Gemeinschaft im Verein zeugt. Alleine auf die Bühne kommen die neunjährige Anna und die 16-jährige Jasmin, die für ihre Sprünge viel Platz auf der Bühne brauchen. Die beiden Solistinnen zeigen sich sehr gut trainiert und bekommen großen Applaus.

Die Stimmung unter den Gästen ist von Beginn an sehr gut, auch wenn die riesengroße Gebersheimer Gäublickhalle kaum zur Hälfte gefüllt werden kann. Von der Stadtverwaltung zeigt sich an diesem Abend kein Vertreter unter den Gästen. Und für den Gemeinderat hält alleine Elke Staubach (CDU) das Fähnchen hoch.

Gardemädchen suchen Verstärkung

Zwischen den Gardetänzen zeigt die Coredrumming-Gruppe, dass mit Trommelstöcken in Neonfarben auch getanzt werden kann. Aus dem Verein folgen die Maskengruppe Lewenbercher und die Prinzengarde mit Marsch- und Showtänzen. Derzeit tanzen acht Mädchen in der Garde. Auch hier wird Verstärkung gesucht.

Zahlreiche befreundete Karnevalgesellschaften und Guggenmusiken tragen zum Programm bei, darunter Tanzmariechen Palmina von den Contactern aus Gerlingen, die Tanzgarde der Fasnet Gilde Markgröningen und die Juniorengarde der Stuttgarter Schwarzen Husaren mit ihrem Marschtanz und dem Männerballett. Besonders gelungen ist auch der Showtanz Police-Academy der Juniorengarde vom Stuttgarter Rössle. Und gleich noch eine Besonderheit folgt: „Knochen wollen was erleben“ heißt der Showtanz der Schwarzen Husaren, die im Schwarzlicht das Publikum das Gruseln lehren, die Tänzerinnen sind als Skelette verkleidet.

Das Publikum tanzt auf den Tischen

Ein Höhepunkt ist das singende Prinzenpaar Karen und Peter Reichert vom Stuttgarter Rössle. Sie präsentieren auch den Titelsong aus dem Musical „Die Schöne und das Biest“ und am Ende tanzt der Saal zu ihrem griechischen Sirtaki.

In Sachen Musik ziehen gleich mehrere Guggenmusiken in den Saal ein. Gleich zu Beginn die Leo Valentinos zusammen mit den Vip Guggen, außerdem sind die Gmendr Altstadtfäger mit dabei, die aus Schwäbisch Gmünd angereist sind. Einer der Höhepunkte ist die Lombakabell, sprich die Lumpenkapelle aus Dettenhausen. Der Saal steht Kopf, die Gäste tanzen auf den Tischen und wollen die zehn Musiker gar nicht mehr von der Bühne lassen. Vor allem ihr Schlachtruf „Lomba – seggl“ kommt beim Publikum bestens an.