Trotz neuer Berichte bleibt nebulös, wem der Gasanschlag am Meeresgrund der Ostsee anzulasten ist. Voreilige Schlüsse könnten im Sinne der Drahtzieher sein, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Auch im 21. Jahrhundert gilt eine alte Weisheit: Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer. Angeblich hat das schon der antike griechische Dichter Aischylos vor 2500 Jahren so aufgeschrieben. Es trifft jedenfalls auch auf jenen spektakulären Sabotageakt zu, von dem die Welt am 26. September 2022 Notiz nahm: den Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines am Meeresgrund der Ostsee. Zusammenhänge mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind offenkundig – nicht jedoch die Täter und Hintermänner. Nun gibt es neue Berichte dazu. Sie stehen unter dem eingangs erwähnten Vorbehalt.