In den 90er Jahren hat das Robert-Koch-Institut zuletzt die Deutschen zu ihrer Gesundheit befragt und untersucht. Nun präsentieren die Experten neue Ergebnisse: Zwar treiben inzwischen mehr Menschen Sport, doch dünner sind sie nicht geworden.

Berlin - In Deutschland gibt es mehr Fettleibigkeit und mehr psychische Probleme, aber es treiben auch immer mehr Menschen Sport. Das sind die ersten, am Donnerstag präsentierten Ergebnisse einer bundesweiten Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin. Dabei wurden über drei Jahre hinweg mehr als 7000 Erwachsene untersucht sowie befragt und die Resultate mit der Vorgängerstudie von 1998 verglichen. So zeigt sich: der Trend zum Übergewicht, das durch einen Body-Mass-Index (BMI) von mehr als 25 definiert ist, ist nur um 1,5 Prozent zurückgegangen. Zwei Drittel der Männer bringen zu viel auf die Waage, bei den Frauen gilt dies für 53 Prozent.

 

Die Fettleibigkeit nahm jedoch zu. Fast jeder Vierte hat nun einen BMI von mehr als 30 und gilt damit als adipös, also fettsüchtig. Diese Erkenntnis sei ernüchternd, sagte Bärbel-Maria Kurth vom RKI. Denn es gehe nicht um Schönheitsaspekte. Die Expertin warnte vor Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Herzkreislaufproblemen. Diabetes nahm ebenso leicht zu wie die psychischen Beschwerden. Immerhin fast jeder vierte Mann und etwa jede dritte Frau gaben an, zumindest zeitweise unter psychischen Problemen gelitten zu haben. Allerdings möchten die Forscher hier noch keine Schlüsse ziehen und die endgültigen Ergebnisse abwarten.

Daneben gibt es aber auch positive Entwicklungen. So sind etwa die Hälfte der Männer und Frauen mindestens einmal pro Woche sportlich aktiv. Das sind bei den Männern 14 Prozentpunkte, bei den Frauen 16 Prozentpunkte mehr als 1998. An das empfohlene Pensum von 2,5 Stunden anstrengender Bewegung pro Woche kommt allerdings nur etwa jeder vierte Mann und jede sechste Frau heran.